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Bei diesem Projekt wurde ein 45 Jahre altes 3-Familienhaus den heutigen Ansprüchen angepasst und eine zusätzliche Dachwohnung mit Blick über die Stadt Luzern realisiert. Das Haus aus dem Jahre 1957 enthielt drei 5 1/2 Zimmerwohnungen und wurde damals für kinderreiche Familien gebaut. Die kleinen Nasszellen und der kleine Balkon entsprachen nicht mehr dem heutigen Mietwohnungsstandard. Durch einen Anbau gegen Norden wurden die Nasszellen vergrössert. Eine Balkonschicht im Südwesten ersetzte die Ost-Balkone. Dadurch konnten gleichzeitig die Wohnräume und die Küchen um ein grosszügiges Kastenfenster erweitert werden. Mit einem weiteren Eingriff wurde das alte Schrägdach zu Gunsten einer Attikawohnung mit begrüntem Flachdach abgebrochen.
Das umgebaute Gebäude präsentiert sich heute auf den ersten Blick als Neubau. Die neu angebauten Elemente werten die bestehende Struktur des Altbaues auf. Eine durchgehende Treppenhausverglasung, Aluminium-Schiebeläden und die sanierte Fassade in blaugrauem Glattputz verbinden Alt und Neu.

Wohnungen im EG bis 2. OG
Ein grosszügiges Entrée erschliesst in den 5 1/2 Zimmer-Wohnungen alle Räume. In Küche und Wohnzimmer geben die Kastenfenster den Blick auf den Platz mit Kirche und Bäumen frei. Innen ist das wahrnehmbar ausgestülpte Fenster mit schwarzem Linoleum ausgekleidet und bildet damit den Übergang zum sonnigen Balkon. Ein mattiertes Glasgeländer und halbtransparente Vertikalstoren verleihen dem Balkon zusätzliche Weite. Im hinteren Teil der Wohnungen liegen die Nassräume. Angepasst an die Wohnungsgrösse umfassen sie ein abgetrenntes Badezimmer mit WC, einen Duschraum mit Doppellavabo sowie ein separates WC. Schwarze Marmoleumböden und ein orangegestrichener Glattputz an den Wänden zaubern mit dem Tageslicht aus den raumbreiten Fensterbändern eine erfrischende Lichtstimmung in die Baderäume.

Attikawohnung
Im Dachgeschoss gliedert der in den Raum hineinragende Kubus aus rotgedämpfter Buche die «Ein-Raum-Wohnung» in verschiedene Bereiche. Ein durchgehend weisser Bodenbelag bindet die einzelnen Raumzonen zusammen. Das Kastenfenster schafft den Übergang zum Balkon, das auch auf dieser Ebene Teil des Wohnraumes ist. Die offene Küche unterstützt das von den Bewohnern gewünschte Lebensgefühl von Offenheit und Transparenz. Der Raumteiler, ein multifunktionaler Einbau mit Garderobe, Bücherregal, Reduit und Badezimmer, ist das Herz der Wohnung. Das Bad im Innern des Raumteilers empfängt den Bewohner mit einer flächigen, raumhohen Verkleidung aus azurblauen Epoxidglasplatten und überrascht mit Tageslicht aus einem raumbreiten Oblicht. Das Bad ist der einzige geschlossene Raum in der Wohnung. Neben dem Treppenhaus auf einem leicht erhöhten Buchenboden breitet sich die Schlafzone bis zur angegliederten Terrasse aus. Von hier hat man einen freien Blick über die ganze Stadt Luzern.

Text: August Keller, Schnieper Keller Architekten

Südostfassade
01 - Südostfassade
Südfassade
02 - Südfassade
Südwestfassade
03 - Südwestfassade
Westfassade
04 - Westfassade

Fotos: Roger Kaufmann, Kriens

Situation Test
01 - Situation Test
Obergeschoss
02 - Obergeschoss
Attika
03 - Attika
Südwestfassade
04 - Südwestfassade
Nordwestfassade
05 - Nordwestfassade