Städtebauliches Konzept
Die räumliche Intensität verdichtet sich vom See her je mehr man sich in die Richtung der städtischen Bebauung bewegt. Die Funktionskörper verstärken das räumliche Gefühl in Richtung Westen und kulminieren am westlichen Punkt, welcher den Eingang zum Bad bildet.
Die Funktionskörper nehmen die Orthogonalität der Warteggschulhäuser auf und bilden mit ihrer Grösse auch vergleichbare Volumen. Die Konzentration an der Grundstücksecke zur Warteggstrasse lässt ein Maximum der Parkfläche unberührt.
Der Innenraum ist bereits Aussenraum. Innenraum wird nur durch die transparente Membrane gebildet. Räumlich werden erst die Funktionskörper als Innenräume verstanden. Der bestehende Aussenraum besitzt bereits ausserordentliche Qualitäten. Die Einfachheit der Liegwiese soll erhalten bleiben und der Abfolge mit der Anhebung im Rücken, dem See im Vordergrund und den Bergen im Hintergrund lässt sich nur schwer etwas gegen zu setzen. Somit wird in die Landschaft nur behutsam eingegriffen.
Die erdfarbenen Körper sollen die Landschaft mit ihrem Grün der Pflanzen und dem Blau des Sees ergänzen. Dabei verdichtet sich die räumliche In tensität zunehmend vom See in Richtung bebautem Land, respektive in Richtung Stadt.
Architektonische und landschaftsgestalterische Umsetzung
Abgeschlossene Funktionskörper, deren Inhalt Tätigkeiten, wie Ankommen, Umziehen, Baden, Überwachen, Verpflegen oder Verwalten sind, werden kompositorisch überlagert. Die Körper stehen nebeneinander, übereinander, aneinander und folgen dem logischen Funktionsablauf. Auch die Wasserbecken werden als solche Funktionskörper verstanden und bilden sich durch ihr leichtes anheben räumlich heraus.
Die Funktionskörper bilden die Positivform, die Zwischenräume bilden die Negativform. Diese Negativform wird sowohl durch die Funktionskörper, wie auch durch die bestehende Umgebung gebildet. Dadurch fliessen Innen- und Aussenraum ineinander. Diese Negativform übernimmt vor allem die Funktion der Erschliessung. Sie übernimmt auch einen Anteil der Funktionen wie Verweilen, Spielen und Geniessen, dafür sind jedoch auch Funktionskörper in der Positivform ausgebildet.
Eine Überdachung fasst die Funktionskörper mit den Zwischenräumen in eine ablesbare Grossform zusammen. Die drei Elemente Überdachung, Funktionskörper und Negativform sind jedoch nicht deckungsgleich, sondern überlagern sich nur, wodurch das Zusammenfliessen von Innenraum mit der Umgebung weiterhin gewährleistet bleibt.
In einer Palette differenzierter erdfarbener Tönen unterscheiden sich die Funktionskörper in ihrer Farbigkeit und blenden sich mehr in die Landschaft ein, als dass sie sich davor abheben. Wie Geometrie gewordene Natur, sollen sich die Funktionskörper in die Umgebung eingliedern.
Klimatisch wird der innere Badebereich durch eine transparente Membrane, die der Grossform der Überdachung folgt, vom äusseren Badebereich getrennt. Die Funktionskörper mit einem Aussenbezug durchstossen dabei die Membrane und verbinden so Innen mit Aussen.
Realisierbarkeit und Wirtschaftlichkeit
Das Dach, getragen von sechs Pylonen, überspannt sämtliche Nutzungen. Die klare Struktur des Projekts ermöglicht mit einer straffen Planung, einen hohen Grad an Vorfertigung, was sich günstig auf die Erstellungskosten auswirkt. Die klare Form ist unterhaltsarm und bei allfälligen Umnutzungen kann ein breites Spektrum von Möglichkeiten abgedeckt werden. Die hochgedämmte Hülle erlaubt die Haustechnik in einer Lowtech-Ausführung zu erstellen, damit kann auf eine aufwendige Steuerung verzichtet werden. Man will nicht mit aufwendiger Technik, sondern mit baulichen Massnahmen, die laufenden Energiekosten tief halten.
Text: Philippe Wälle, Arlesheim