Der Faktor Wasser wird oft unterschätzt bei der Kaffeezubereitung: So auch mir passiert!
Ich bereite seit 12 Jahren meine Espresso Cremas auf zwei Olympia Express «Maximatic» Kaffee-Maschinen zu. Eine habe ich im Büro in Kriens und eine Zuhause in Emmen.
Ich geniesse im Büro pro Tag zwei Kaffees, um dem Klischee eines Architekten gerecht zu werden, schwarze Rollkragenpullover trage ich jedoch nicht …
Zuhause in Emmen braue ich nur am Wochenende Kaffee. Es überraschte mich immer wieder, dass der Kaffee daheim einfach besser schmeckt!
Ich fragte mich, ob es an den Kaffeebohnen liegen könnte, welche ich zu Hause verwende. Obwohl ich im Büro den gleichen Kaffee nutze, gibt es selbstverständlich Unterschiede bei einem Naturprodukt. Weiter habe ich die beiden Olympia Maschinen – die Rolex unter den Espresso Maschinen – an beiden Standorten getestet. Kein Unterschied!
Während des Joggens – bei ungefähr Kilometer 10 – hatte ich die Idee, das Wasser von zuhause ins Büro mitzunehmen. Was für ein Unterschied, der Kaffee war viel geschmackvoller und weicher!
Zwischen 7 und 14 französische Härtegrade haben sich für einen Espresso Crema, laut Kaffee-Experten, als ideal herausgestellt. In Emmen hat das Wasser ungefähr 14° fH. In Kriens, im Bereich Kupferhammer, wo unser Bürostandort ist (siehe Karte) in etwa 15-20° fH, laut Angaben der Gemeinde Kriens. Dieser «kleine» aber feine Unterschied zu Emmen hat also einen erheblichen Einfluss auf die Kaffeequalität.
Fazit: Wenn nicht alle sieben Faktoren zusammenspielen – Maschine, Kaffee, Mahlgrad, Tamperdruck, Wasser, Durchlaufzeit und Luftfeuchtigkeit – ist eine qualitativ hochstehende Kaffee-Maschine kein wirklicher Mehrwert. Siehe auch ArchitekturCumulus vom 14. November 2012: Gute Architektur versus Espresso Crema.
Dieses Jahr war es für mich eine Premiere, weil wir erstmals mit dem Elektroauto unsere Büroreise antraten und nicht mit einem subventionierten Kerosin Flug. Somit machten wir uns am letzten Tag im Juli auf den Weg nach Köln, wo wir für 5 Tage verweilten.
Wir starteten die gut 580 km lange Anreise am Mittwochmorgen und legten nach rund 220 km den ersten Zwischenstopp an der Raststätte Renchtal ein. Dort gab es für das Auto eine Portion Strom und für uns einen Kaffee und Gipfeli. Nach weiteren 200 km machten wir am frühen Nachmittag einen zweiten Ladestopp mit Mittagessen, bevor wir auf der Zielgeraden von 160 km Richtung Köln waren. Bei beiden Raststätten gab es an den Ladestationen nichts anzumerken und sie funktionierten einwandfrei. Am späten Nachmittag sind wir voller Vorfreude in Köln angekommen. Wir waren froh, dass wir noch eine erste kleine Erkundungstour vor uns hatten, da sich unsere Beine nach der Autofahrt auf einen Spaziergang freuten. Nach dem leckeren Abendessen im Restaurant Little Nonna mit frischen Pasta- und Pizzagerichten gingen wir durch das Belgische Viertel, welches für seine Lebhaftigkeit mit Boutiquen, Galerien, Theater, Cafés und Bars bekannt ist, zurück zum Hotel.
Am Donnerstagmorgen fuhren wir nach dem Frühstück in den südlichen Teil der Stadt und starteten dort mit unserer Besichtigungstour. Wir sahen unter anderem die Klassiker wie das Cologne Oval Office, das Siebengebirge und die Kranhäuser, bis wir zum Mittagessen im Bierhaus en d’r Salzgass eintrafen. Die Geschichte dieser ursprünglichen Brauerei & Gaststätte geht einige Jahrhunderte zurück und wurde 2003 unter dem Namen «Bierhaus en d’r Salzgass» wiedereröffnet, wobei die Baustruktur des mittelalterlichen Kölner Hauses mit einer typischen zweigeschossigen Dielenhalle und Zwischengeschoss wiederhergestellt wurde.
Mit vollem Magen führten wir unsere Besichtigungstour fort, erkundeten die Stadt Köln weiter und besuchten unter anderem das Wahrzeichen Kölns – den Dom. Beim Betreten des Doms hatten wir das Glück, einem Chor lauschen zu können. Als ich im Mittelschiff stand und um mich herumschaute, begleitet von dem klaren Gesang des Chors, bekam ich Gänsehaut und der Dom wirkte mit seinen Reliefs und dem Dekor noch imposanter als zuvor von aussen. Ein unbeschreibliches Raumerlebnis! Als Abschluss des Tages besuchten wir das Museum Ludwig. Bemerkenswert war die Foto-Ausstellung von Karl-Heinz Hargesgeimer – bekannt unter dem Künstlernamen Chargesheimer. Diese zeigte die Stadt Köln im Wiederaufbau nach dem Zweiten Weltkrieg und zugleich das typische Kölner Alltagsleben.
An unserem dritten Tag der Büroreise fuhren wir mit der DB nach Düsseldorf. Gestartet beim Stadttor zum Rheinturm bis zur Königsallee, erreichten wir am Nachmittag den Kunstpalast. Das Museum umfasst fast alle künstlerischen Gattungen mit über 100’000 Objekten. Nebst der grossen Kunstwerke gab es auch versteckte Räume mit interaktiver Kunst. Zugänglich waren diese durch kleine Türen von den Ausstellungsräumen her. Die da dahinter verborgenen Kammern waren unter anderem mit einer Kamera und einem Bildschirm bespielt, in dem man als Besucher als Teil des Kunstwerks sichtbar wurden.
Als krönender Abschluss von unserem Tag in Düsseldorf speisten wir im Weinhaus Tante Anna. Diese Gastwirtschaft ist von langer Tradition geprägt und besticht mit Einrichtungsgegenständen und Zierelementen, die teilweise über 300 Jahre alt sind. Das leckere saisonale Essen, welches die traditionelle mit der modernen Küche verbindet und das gastfreundliche Personal rundeten unseren Ausflug nach Düsseldorf grossartig ab.
Den letzten Tag in Köln startete wir beim «Uni-Veedel» – ein «Veedel» ist das kölsche Wort für ein Viertel. Auf dem Weg zum nächsten Veedel, als wir einer eher öden Hauptstrasse entlang liefen, entdeckte Bruna plötzlich einen Hingucker für Patrick. Ein Plakat der Band Kings of Floyd, welche mit ihrer Live-Inszenierung der grössten Hits von Pink Floyd durch Deutschland touren. Noch bevor Patrick sich in Stellung für ein Foto bringen konnte, hatte Bruna bereits das Handy gezückt, begann abzuknipsen und es entstand ein kleines Making-of des Fotos. Ein weiterer Hingucker des Tages war der Gewerbehof Huhnsgasse. Der um 1890 erbaute Gewerbehof mit charmanter Klinkerfassade wurde in den 2000er-Jahren grundlegend saniert und die ursprüngliche Gebäudegeometrie herausgehoben. Heute steht der Hof unter Denkmalschutz und beherbergt eine Mischung aus Wohnungen und Gewerbe.
Nach dem Mittagessen besuchten wir das Kolumba von Peter Zumthor. Dabei konzentrierte ich mich als Architekturstudentin natürlich auf die Architektur des Gebäudes. Wir verweilten einige Minuten im Innenhof, wo in der Fassade die Ruinen der alten Kirche und das darauf aufgebaute Museum von Zumthor zu erkennen ist. Der Innenhof hatte eine beruhigende Wirkung und ich liess meinen Gedanken freien Lauf. Als ich mich auf einen Stuhl unter die Bäume setzte und nur das Rauschen der Blätter hörte, vergass ich für einen Moment, dass ich mich inmitten der Stadt Köln befinde.
Zu unserem Sonntags-Frühstück wurden wir mit dem Schrillen des Feueralarms im Restaurant empfangen, da der Rauchmelder kurz vor unserer Ankunft losging. Dennoch genossen wir ein leckeres Frühstück, welches uns für unsere letzten Besichtigungen und Rückreise stärkte. Was nicht gestärkt war nach dem Morgenessen, war das Auto. Als wir zum Auto zurückkehrten, mussten wir leider feststellen, dass der Ladevorgang abgebrochen wurde. Jedoch waren noch etwa 100 km im «Tank» übrig und wir konnten uns auf den Weg machen.
Nach ca. 60 km Autofahrt erreichten wir die Bruder-Klaus-Feldkapelle von Zumthor. Bereits vom Parkplatz aus sieht man die Kapelle, welche ähnlich wie ein Monolith auf dem Feld steht. Nach einem kurzen Spaziergang standen wir vor der Kapelle. Beim Betreten der Kapelle war ich ein wenig ernüchtert. Zwar war es reizvoll, die Struktur der Baumstämme im Inneren im Zenitlicht von Nahem zu sehen, jedoch überzeugte mich die äussere Wirkung der Kapelle als einziges Objekt auf dem offenen Feld mehr. Auf dem Rückweg zum Auto kamen uns viele neugierige Besucher entgegen. Der Parkplatz war bei unserer Rückkehr um einiges besser besetzt und wir waren erstaunt, wie viele Leute die Kapelle besuchten. Wir waren froh, dass wir bereits am Morgen da waren und das Bauwerk in Ruhe besichtigen konnten.
Während der Weiterfahrt nach Speyer hatten wir weitere Schwierigkeiten mit den Ladestationen für das Elektroauto. Bei der Raststätte, die wir anpeilten, war die E.ON-Ladestation defekt und wir mussten schlussendlich abseits der Autobahn im Industriegebiet bei einer Mercedes-Garage in Reinbach, welche 20 km von der Feldkapelle entfernt war, unser Auto laden. Trotzdem sind wir 220 km später am frühen Abend in Speyer angekommen und besichtigten den Dom zu Speyer. Er ist die grösste erhaltene romanische Kirche der Welt und hat eine imposante Dimension im Vergleich zu der historischen Altstadt Speyer. Wir liefen der historischen – zum Dom leicht versetzten – Strassenachse entlang und suchten uns ein Restaurant für unser Abendessen. Zu unserem Erleichtern hatte die Ladesäule beim Parkplatz in Speyer wunderbar funktioniert und die Batterie war aufgeladen, als wir nach dem Abendessen zurück beim Auto waren.
Unsere Heimfahrt gestaltete sich weiterhin beschwerlich bezüglich Ladestationen. Bei der Raststätte die wir als nächsten Ladestopp vorgesehen hatten – eine Ladesäule der EnBW – wurde der Ladevorgang erneut nicht gestartet. Also stiegen wir wieder in das Auto und erreichten nach insgesamt 140 km die Raststätte Mahlberg, wo wir glücklicherweise das Auto an einer Ionity-Ladesäule ein letztes Mal laden konnten. Trotzdem erlebten wir eine tolle Büroreise mit vielen neuen Eindrücken und die Schwierigkeiten mit den Ladestationen konnten wir im Grossen und Ganzen gut meistern. Wir hoffen, dass diese bis zu einer nächsten Reise mit dem Elektroauto besser ausgebaut sind und uns somit definitiv nichts mehr im Wege steht.
Wie jedes Jahr seit 2017, ist das Architektur-Selfie ein wesentlicher Bestandteil jeder Architektur-Büroreise, welche Ende Juli Anfangs August stattfand. Die Architektur und die Architektur «Köpfe» auf den Punkt zu bringen war immer wieder eine lustige Herausforderung für unsere Lernende Bruna Da Silva Leister. Ebenso war es auch nicht einfach, aus den 44 Objekten die wir besichtigt hatten 20 Architektur-Selfies auszuwählen.
Ein Jahr mit vielen neuen Erfahrungen: Neue Menschen, neue Freundschaften, neue Schule, neuer Schulweg, neuer Arbeitsweg und erster Lohn. Von der Sekundarschülerin zur auszubildenden Zeichnerin – ein Weg mit vielen Höhen und Tiefen.
Ich bin in diesem ersten Jahr sehr gewachsen, sowohl an Wissen als auch an Bewusstsein. Aus einer kleinen Welt, wo nur die Schule, Schulfreunde und Hobbys existierten, kam ich in eine grössere Welt, wo ich mich auch mit Erwachsenen auseinandersetzen musste. Das Erwachsenenleben rückt näher. Das ist nicht immer leicht, denn der soziale Kontakt mit den Freunden wird weniger.
Am Anfang der Lehre war alles ungewohnt. Plötzlich musste ich nicht mehr im Deutschunterricht Gedichte schreiben, sondern im Büro Pläne zeichnen. Das Zeichnen mit dem CAD-Programm ist anspruchsvoll, jedoch lernt man es schneller als man denkt. Durch das Nachfragen habe ich das Zeichnen am Computer am besten gelernt. Meine ersten CAD-Pläne waren die Nasszellen vom Projekt «Wohnen Dalihof Eschenbach». Ich hatte die Möglichkeit, Vorschläge zu bringen, welche Apparate, Armaturen, Plättli usw. für die Nasszellen vorstellbar sind. Ich bekam mit der Zeit ein erstes Gefühl für das Zeichnen am Computer und auch für die Gestaltung.
Bis die Berufsschule anfing, hatte ich gar nicht richtig realisiert, dass die Sekundarschule nun abgeschlossen ist. Als ich mit der Berufsschule startete, war ich nervös, weil ich in eine neue Schule ging, in der jeder fremd ist ausser einem Kollegen, den ich von der Sekundarschule kannte. Vieles ist neu – die Umgebung, Schüler, Lehrer, Fächer, Schulzeiten und der Schulweg. Aber die Gewöhnung an die Berufsschule ging schnell. Es wird einem auch bewusst, dass die Berufsschule eine sehr gute Abwechslung neben der Arbeit ist. Die Berufsschule ist jedoch anspruchsvoller als die Sekundarschule, da viele neue Themen und Begriffe auftauchen, die man zuerst kennenlernen muss. Der Stoff ist mehr geworden und der Druck ist grösser, weil für etwas gelernt wird, was in der Zukunft angewendet werden muss, wenn jemand im Beruf bleiben will.
In der Berufsschule werden folgende Fächer unterrichtet: Visualisierung (Technisches Zeichnen / Freihandzeichnen), Allgemeinbildung, Mathematik, Baustoffkunde, Baukultur und Baukonstruktion. Baustoffkunde, Baukultur und Baukonstruktion waren für mich in diesem Jahr am schwierigsten, da es in diesen Fächern spezifisch um das Bauwesen geht und ich mir das Wissen neu aneignen musste, weil ich vorher nicht viel mit der Baubranche zu tun hatte.
In der Berufsschule hatte ich im 1. Lehrjahr zwei ÜK (Überbetriebliche Kurse). Diese Kurse dauerten 3 Tage. Im 1. ÜK durften wir Architekturmodelle bauen und auch viel zeichnen, z.B. Details einer Wand. Das Zeichnen an und für sich war nichts Neues für mich, weil ich dies schon aus der Schule kannte. Der 2. ÜK «Rohbaukurs» war um einiges interessanter. Im Rohbaukurs durfte jeder seine eigene kleine Mauer mit Backsteinen und Mörtel mauern. Der Rohbaukurs fand in Emmenbrücke in einer kleinen Halle statt. Diese 3 Tage waren sehr cool, da es eine schöne Abwechslung zur Arbeit vor dem Bildschirm war. Es war für mich anstrengend, da ich nicht gewohnt bin, körperlich zu arbeiten.
Ende des Schuljahres hatten wir eine Projektwoche. Wir vom 1. Lehrjahr sind für 3 Tage nach Emmenbrücke in die Viscosistadt gefahren. Die Viscosistadt in Emmenbrücke ist ein Areal, wo die Mono Suisse, aber auch die Hochschule Luzern Design und Kunst sowie Wohnungen und Büros angesiedelt sind. Jeden Tag waren wir mit einer anderen Lehrperson in einem anderen Teil des Areals und haben dort skizziert.
Das Ungewohnte an der Lehre in diesem Jahr war für mich, dass ich später nach Hause kam, noch lernen musste und ich nebenbei auch meine Hobbys habe. Neben all dem möchte ich auch meine Freundschaften pflegen und natürlich brauche ich auch Zeit für mich. Das ist oftmals herausfordernd, alles unter einen Hut zu bringen.
Eine der wichtigsten Erfahrungen neben dem beruflichen ist der Umgang mit Geld. Als ich meinen ersten Lohn bekam, habe ich mich natürlich gefreut. Jedoch ist es nicht einfach, den Überblick über seine Finanzen zu behalten. Deshalb sollte man sich eine gute App herunterladen wie z.B. «Haushaltsbuch: Money Manager» mit der man seine Finanzen im Griff hat.
Ich beende dieses Jahr mit der Erkenntnis, dass die Ausbildung nicht immer einfach ist. Jedoch mache ich diese Lehre, weil mir das Zeichnen gefällt und Spass macht. Das Schöne daran ist, dass ich etwas lerne, was mich interessiert.
Die Überarbeitung des Siegerprojektes von Ilg Santer Architekten wurde am 17. Mai 2024 vorgestellt! Die Erwartungen meinerseits waren nicht sehr hoch, da die städtebauliche Situation mit der Idee des Weiterbauens und den Anforderungen an ein zeitgemässes Theater grundsätzlich problematisch ist.
Neben dem Erhalt des bestehenden Theaters wird das Siegerprojekt hauptsächlich mit dem Argument angepriesen, dass die Hauptnutzflächen ebenerdig zugänglich sind und mit einem mannigfaltigen, niederschwelligen Angebot zum erweiterten Stadtraum werden. Die Möglichkeit, die ganze Parterreebene mit Foyer, grossem Theatersaal / Bankettraum, Orchestergraben und Bühnenraum als zusammenhängende Fläche zu nutzen, zum Beispiel für einen Flohmarkt oder andere Eventnutzungen, sieht auf den ersten Blick interessant aus. Ob die Hauptnutzflächen mit ihren anspruchsvollen architektonischen und technischen Ausstattungen sehr guter Akustik & festlicher Ausstrahlung so multifunktional bespielt werden sollen, bleibt bezüglich einer Nutzungsangemessenheit fraglich.
Wer ein Theater besucht, erwartet nicht, dass er direkt von der Strasse den Saal begehen kann. Ein höher gelegter Saal ermöglicht einen angemessenen Vorplatz inklusive Vordach und Theaterplatz zwischen Jesuitenkirche und Theater, siehe auch Blogpost vom 20. September 2020 – Neubau Luzerner Theater: Gebäude müssen kommunizieren! Eine elegante Treppenanlage, die in den grossen Theatersaal / Bankettraum und auf die Balkonebene führt, ist ein bedeutender Teil vom «Sehen und Gesehen werden» eines Theaterbesuchs!
Mit einem Theaterplatz, auf welchem ein Flohmarkt oder andere Events stattfinden können, kann das Versprechen der «Niederschwelligkeit» nutzungsmässig und räumlich unabhängiger und überzeugender eingelöst werden als mit einem Theatersaal / Bankettraum, der auch noch erweiterter Stadtraum sein soll.
Das bestehende Theater, das im Projektentwurf von Ilg Santer Architekten wegen seiner Fassadenqualitäten als identitätsstiftender Wert für Luzern umschrieben wird, soll von zwei Seiten überbaut werden. Dadurch wird es nur noch von der Reuss-Ansicht her «repräsentativ» sichtbar sein, an welche sich die beiden markanten Neubauten mit Satteldach an der Westseite anschliessen. Hier sind der neue grosse Theatersaal & Bühnenbau im Parterre und der kleine Theatersaal als architektonische Krönung – erinnert mich an ein Gewächshaus – im Dachgeschoss angeordnet. Dem bestehenden Theaterbau wird durch die beliebig wirkenden An-/Auf- und Umbauten die architektonische Würde genommen, welche der Bau als Solitär hatte. Weder vom architektonischen Ausdruck noch aus funktionaler Sicht kann das überarbeitete nLT-Projekt überzeugen, nebst dem viel zu geringen Abstand des Bühnenbaus zur Jesuitenkirche.
Das ernüchternde Resultat dieses Architekturwettbewerbes ist die Manifestation einer ungenügenden politischen Führung und einer selbstverliebten schwachen Jury – der Thomas Held Nachfolger wird dringend gesucht!
Die Idee einer Architektur-Tasche habe ich schon lange mit mir herumgetragen … Ein erster Impuls, wie die Light Tote Bag aussehen könnte, entstand durch die Abstraktion von Hausfassaden für die Apple Watch Ultra, siehe auch ArchitekturCumulus Blogpost «Grafik Uhr!»
Die vier Hausfassaden auf der Tasche: Haus Meyer-Berni, Haus Optiker, Haus Sunnerain und Haus Sonderegger sind auf ihre Essenz reduzierte grafische Darstellungen. Die Fassaden sind alle im gleichen Massstab abgebildet, was neben den unterschiedlichen architektonischen Ausformulierungen der jeweiligen Häuser die Tasche für den Eingeweihten zusätzlich interessant macht.
Die Idee für die fotografische Umsetzung in Form von Streetfotografie hatte Sina Michèle Manetsch. Sie arbeitet bei Franz J. Venzin Photography, das Fotografieteam, welches jeweils die Teamportraits für unsere Webseite erstellt. Sina und Bruna Da Silva Leister, unsere Lernende als Assistentin, fotografierten in der Stadt Luzern unterschiedlichste Personen, die spontan auf der Strasse für die Aufnahmen gefragt wurden, sich mit der grau & weissen Architektur-Tasche ablichten zu lassen.
Konzept & Reflexion Die Aufnahmen zeigen lebendige und dynamische Szenen, in denen Teile der städtischen Architektur, wie Gebäude, Parks und Grünflächen von Luzern künstlerisch in Szene gesetzt werden. Diese Technik soll nicht nur die Tasche in Szene setzen, sondern auch die kulturelle Vielfalt und architektonische Schönheit Luzerns hervorheben. Das Ziel der Kampagne ist es, die Vielseitigkeit der Tasche in verschiedenen urbanen Kontexten zu zeigen und gleichzeitig eine Geschichte über Inklusion zu erzählen.
Mit einer Foto-Kampagne soll die Vielseitigkeit der Schnieper Architekten Tragetasche aufgezeigt werden. Wir verwenden die Streetcasting-Technik, um zufällig ausgewählte Passanten in der Innenstadt von Luzern zu den Modellen zu machen. Unser Ziel ist es, ein breites Spektrum von Personen unterschiedlichen Alters, Geschlechts und ethnischer Herkunft einzubeziehen, um ein vielseitiges Publikum zu erreichen. Die ausgewählten Models werden durch ihre Kleidung und ihr Verhalten geprägt, ihre Gesichter werden nicht erkennbar sein, um den Fokus auf die Tasche zu richten.
Trotz des sonnigen Wetters, das allgemein für gute Laune sorgt, zeigten die angesprochenen Passanten anfangs wenig Interesse am Projekt teilzunehmen. Die Zurückhaltung könnte möglicherweise durch die ungewohnte Direktheit des Streetcastings verursacht worden sein. Als Zeichen der Wertschätzung und als Dankeschön für die Teilnahme erhielten alle Models eine Umhängetasche von Schnieper Architekten. Dieses Geschenk sollte nicht nur die positive Stimmung während des Shootings unterstützen, sondern auch eine bleibende Erinnerung an das gemeinsame Erlebnis schaffen. Fotos, Grafik & Text: Sina Michèle Manetsch
Mit dem Aufkommen der Thermografie Kamera stellte sich für mich die Frage, ob ein Wärmenachweis auf Grundlagen von Plänen und Tabellen, welche ein Bestandteil jeder Baubewilligung in der Schweiz sind, heute noch Sinn macht.
Der Wärmenachweis wird je nach Gemeinde oder Kanton auf der Grundlage von Baugesuchs-Plänen oder vor Baubeginn auf der Basis von Werkplänen erstellt. Ersteres macht für mich am wenigsten Sinn, da in der Baugesuchs-Phase noch keine Detailpläne vorhanden sind und daher ein Gebäudeteil ohne genauere Grundlagen berechnet werden muss. Wenn ein Wärmenachweis mit den Informationen von Ausführungsplänen erstellt wird, kann eine U-Wert-Berechnung über ein Gebäude durchaus relativ exakt ermittelt werden.
Die Problematik von Wärmenachweisen anhand von theoretischen U-Wert-Berechnungen liegt in der Praxis. Ob auf der Baustelle tatsächlich die im Wärmenachweis angegebenen Dämmungen qualitativ und quantitativ eingebaut werden, lässt sich nur sehr schwer kontrollieren.
Energiebesteuerung für bestmögliche Gesamtlösungen Welche Strategie bezüglich Energieverbrauch und Nachhaltigkeit ist die Beste für die Zukunft? Möglichst viel dämmen mit dem Nachteil, dass das Herstellen von Dämmung sehr viel graue Energie verbraucht oder weniger dämmen und hoffen, dass die Solarenergiegewinnung bald ein x-Faches an Energie aus der Sonne holt und somit alle Energiefragen überflüssig macht? Natürlich ist auch im Bereich der Wärmedämmung in der Schweiz vieles geregelt. Der Wärmenachweis ist ein Beispiel der negativen Art – eine gut gemeinte Idee der Kantone, die viel kostet und nur wenig bringt, da sie schwer kontrollierbar ist. Wenn man die Energie stärker besteuern würde, könnten sich die bestmöglichen Gesamtlösungen ganz automatisch durchsetzen.
Ein Wärmenachweis in Form von Plänen und Tabellen ist zu hinterfragen im Wissen, dass so ein theoretischer Wärmenachweis viel Geld und Zeit kostet und nicht wirklich eine interessante Arbeit ist, Sprichwort «Bullshit Jobs». Der Wärmenachweis wird von einem Fachplaner erstellt und anschliessend von einem zweiten unabhängigen Fachplaner geprüft, welcher von der Gemeinde beauftragt wird. Solch bürokratische Verfahren verschärfen den Fachkräftemangel, was angesichts der zukünftigen demografischen Entwicklung zu denken geben sollte.
Mein Vorschlag ist, dass der Wärmenachweis erst nach Fertigstellung eines Bauwerks durchgeführt wird, mit Thermografie Kameras. Die Kosten für einen nachträglichen praktischen Nachweis sind kleiner als die theoretischen U-Wert-Berechnungen. Mit der heutigen Technik ist es problemlos möglich, ein gebautes Gebäude wärmetechnisch zu bewerten. So wäre jeder Bauherr angehalten, die vorgegebenen U-Werte einzuhalten, sprich die Planer und Unternehmer in die Pflicht zu nehmen, nach dem Stand der Technik zu planen.
Wer die Zielwerte, welche für die ganze Schweiz einheitlich sein müssten – siehe auch Blogpost vom 28. Januar 2018: Ein Eidgenössisches Planungs- und Baugesetz muss her! – nicht einhält, würde sich zum Beispiel mit einer Strafsteuer konfrontiert sehen, welche sich je nach Zielwertabweichung berechnet und dann so lange jährlich gezahlt werden müsste, bis die Schwachstelle behoben wurde.
Die Erderwärmung ist nicht theoretisch – entsprechend sollten wir auch praktisch handeln.
In meinem 5. Semester des berufsbegleitenden Architekturstudiums behandelten wir im Entwurf das Thema Wohnungsbau. Dafür wurde den Studierenden eines aus drei Industrie- und Gewerbearealen der Umgebung Zug zugeteilt, in welchem Wohnraum für ca. 50 Personen geschaffen werden soll. Dabei waren wir frei, ob die Umsetzung in Form eines Neubaus, Anbaus oder Umbaus geschieht. Der Entwurf sollte bei seiner architektonischen Umsetzung verschiedene Themenbereiche wie Konstruktion und Materialisierung sowie Kongruenz und Nachhaltigkeit berücksichtigen und einbetten.
Mir wurde das Victoria-Areal in Baar zugeteilt. Der Betrieb der ursprünglichen Holz-, Spielwaren- und Möbelfabrik Victoria-Werke wurde vor 25 Jahren eingestellt und das Gelände wurde mit der Gründung der Victoria Liegenschaften AG schrittweise für Wohnungen, Kleingewerbe, Büros und Dienstleistungen umgenutzt. Das Victoria-Areal ist in mehrere Gebäudeteile gegliedert und wurde über die Jahre stetig erweitert. Für meinen Entwurf fasste ich das praktisch leer stehende Gebäude D ins Auge, welches durch seine primäre Tragstruktur aus Beton einen eigenständigen Charakter aufweist. Dieser Ausdruck soll trotz der Umnutzung erhalten bleiben. Sanierungsbedürftige Elemente wie das Dach werden erneuert und die Räumlichkeiten ausgebaut, um Wohnraum zu schaffen.
Das bestehende Gebäude wird in meinem Entwurf um ein Geschoss erhöht. Die Aufstockung ist als Holzbau konzipiert, welcher die Form der Betonstruktur im Erdgeschoss und des ersten Obergeschosses übernimmt. Die aus Metall gefertigten Fachwerkträger der bestehenden Dachkonstruktion werden wiederverwendet und das Dach neu aufgebaut.
Dadurch, dass die thermische getrennte Wohnungsschicht von der Aussenfassade zurückversetzt ist, werden die schottenartig angeordneten Wohnungen durch einen Laubengang erschlossen. Sie verfügen über einen privaten, gegen Süden gerichteten Aussenraum, welcher im Sommer zur Wohnfläche zugeschaltet werden kann. Die Wohnungen selbst sind durch einen mittigen Kern mit Nasszelle und Küche gegliedert, der den Wohnbereich vom Schlafbereich trennt. Im zweiten Obergeschoss weicht die Wohnungstypologie etwas ab. Hier befinden sich Maisonette-Wohnungen, welche sich in ihrer Raumaufteilung von den unteren Geschossen unterscheiden (siehe Pläne).
Das Semester war für mich sehr herausfordernd. Durch die relativ offene Aufgabenstellung befassten wir uns nicht nur mit dem Wohnungsbau, sondern gleichzeitig auch mit Themen wie Bauen im Bestand und der Aussenraumgestaltung des Areals. Da der Entwurf diverse Aufgabenbereiche beinhaltete, war es schwierig, sich auf den reinen Wohnungsbau und die Grundrisstypologie zu fokussieren. In diesem Zusammenhang wäre aus meiner Sicht eine gefasstere, kleinere Aufgabenstellung hilfreicher, um das Ziel eines Wohnungsbauentwurfs zu erreichen. Es bliebe somit mehr Zeit, sich voll und ganz auf den Semesterinhalt – nämlich den Wohnungsbau – einzulassen, relevante Grundlagen zu erarbeiten und in der Tiefe verschiedene Lösungsansätze zu entwickeln. Gerne hätte ich an dem Projekt weiter gearbeitet, da es sicherlich noch viel Verbesserungspotenzial hat und für mich eher einen Zwischenstand als eine Schlussabgabe darstellt. Trotzdem konnte ich durch den Austausch mit meinen Mitstudierenden und meiner Dozentin – welche meinen Entwurf begleitete – viele neue Erkenntnisse gewinnen. Insgesamt war es ein sehr lehrreiches Semester und ich freue mich nun auf meinen nächsten Entwurf.
Seit der Saison 1979/80, dem Wiederaufstieg in die Nationaliga A, bin ich FCL-Fan. Ich kann mich noch gut an mein erstes FCL-Trikot erinnern, welches ich für 50 Franken mit meinem ersparten Geld im Kudi Müller Sport in Luzern kaufte.
Der FC Luzern hatte im Meisterjahr 1989 ein Trikot, das sich von den üblichen 0815-Entwürfen unterscheidet. Das «Siehe LNN» Trikot in dunkelblau, hellblau und weiss war ein Entwurf, welcher der Mannschaft auf dem Platz einen unverwechselbaren Auftritt verlieh.
Für ein markantes Heim-Trikot ist der Kontrast der FCL-Farben blau und weiss ein bedeutendes Design-Element. Daher ist in meinem Entwurfsvorschlag die Vorderseite in drei Teile gegliedert: Oben links auf der Brust der FCL-Badge auf dunkelblauem Grund, mittig ein markanter weisser Balken, der dem Hauptsponsor zur Verfügung steht und ihn auszeichnet. Das unterste Drittel ist wieder dunkelblau und stellt einen deutlichen Gegenpol zum weissen Balken in der Mitte und den weissen Hosen und Socken dar. Die weissen Hosen sind wichtig für einen kräftigen Kontrast und die weissen Socken geben dem Heimdress eine subtile Eleganz. Die Ärmel sind zweifarbig, vorne weiss und hinten blau, was dem Heim-Trikot zusätzlich Charakter verleiht.
Der Fussball lebt von Gefühlsregungen – Kontraste wecken Emotionen!
Weiter ist es wichtig, dass sich die einzelnen Sponsoren und der Ausrüster optisch nicht konkurrenzieren. Aus diesem Grund ist das Ausrüster-Logo vorne mittig angebracht, sodass der Ligasponsor auf der rechten Seite der Brust genügend Platz hat.
Das Auswärtstrikot ist rot und unterscheidet sich deutlich vom blau-weissen «Heimdress». Das Rot entspricht dem Otto’s Rot, was das Trikot optisch einheitlich erscheinen lässt. Einzig der runde Halsbund und die Armabschlüsse sind in dunkelblau. Zusammen mit dem weissen Brustbalken, den weissen Ärmeln vorne und dem weissen Rücken-Oberteil nimmt es subtil die Farben des FCL-Badge auf. Das Auswärtstrikot kann je nach Gegner mit blauen, roten oder weissen Hosen/Socken kombiniert werden.
Ein Traditionsclub wie der FC Luzern – Gründungsjahr 1901 – mit seinem überdurchschnittlichen Zuschaueraufmarsch bei den Heimspielen und den grossartigen Fanclub Choreografien sowie dem tollen Stadion hat es verdient, sich in einem ikonischen Trikot zu präsentieren, welches die elf Spieler und ihre Fans unverwechselbar und stolz macht.
Diesen Herbst ist das Buch «Häuser in den Bergen» im Callwey Verlag erschienen, in welchem das Haus Sonderegger in Rieden, vormals Haus Stigler, vorgestellt wird.
Wir wurden vor einem Jahr vom Verlag angefragt, ob sie das Projekt ein weiteres Mal veröffentlichen dürften, denn es wurde bereits im Buch «Häuser des Jahres 2017» publiziert.
Wir waren überrascht, als wir anfangs September ein Belegexemplar ins Büro geliefert bekommen haben. Denn wir hatten die Publikationsanfrage, welche bei uns vor einem Jahr eingegangen war, nicht mehr präsent …
Es macht uns stolz, dass das Haus Sonderegger knapp 10 Jahre nach der Fertigstellung immer noch publizistisches Interesse findet. Ob Rieden im Kanton St. Gallen mit 715 Meter über Meer – bereits in den Bergen liegt – ist eine andere Frage.