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Meine Erfahrungen als Zeichnerin Fachrichtung Architektur im 1. Lehrjahr

Ein Jahr mit vielen neuen Erfahrungen: Neue Menschen, neue Freundschaften, neue Schule, neuer Schulweg, neuer Arbeitsweg und erster Lohn. Von der Sekundarschülerin zur auszubildenden Zeichnerin – ein Weg mit vielen Höhen und Tiefen. 

Ich bin in diesem ersten Jahr sehr gewachsen, sowohl an Wissen als auch an Bewusstsein. Aus einer kleinen Welt, wo nur die Schule, Schulfreunde und Hobbys existierten, kam ich in eine grössere Welt, wo ich mich auch mit Erwachsenen auseinandersetzen musste. Das Erwachsenenleben rückt näher. Das ist nicht immer leicht, denn der soziale Kontakt mit den Freunden wird weniger. 

Am Anfang der Lehre war alles ungewohnt. Plötzlich musste ich nicht mehr im Deutschunterricht Gedichte schreiben, sondern im Büro Pläne zeichnen. Das Zeichnen mit dem CAD-Programm ist anspruchsvoll, jedoch lernt man es schneller als man denkt. Durch das Nachfragen habe ich das Zeichnen am Computer am besten gelernt. Meine ersten CAD-Pläne waren die Nasszellen vom Projekt «Wohnen Dalihof Eschenbach». Ich hatte die Möglichkeit, Vorschläge zu bringen, welche Apparate, Armaturen, Plättli usw. für die Nasszellen vorstellbar sind. Ich bekam mit der Zeit ein erstes Gefühl für das Zeichnen am Computer und auch für die Gestaltung. 

Bis die Berufsschule anfing, hatte ich gar nicht richtig realisiert, dass die Sekundarschule nun abgeschlossen ist. Als ich mit der Berufsschule startete, war ich nervös, weil ich in eine neue Schule ging, in der jeder fremd ist ausser einem Kollegen, den ich von der Sekundarschule kannte. Vieles ist neu – die Umgebung, Schüler, Lehrer, Fächer, Schulzeiten und der Schulweg. Aber die Gewöhnung an die Berufsschule ging schnell. Es wird einem auch bewusst, dass die Berufsschule eine sehr gute Abwechslung neben der Arbeit ist. Die Berufsschule ist jedoch anspruchsvoller als die Sekundarschule, da viele neue Themen und Begriffe auftauchen, die man zuerst kennenlernen muss. Der Stoff ist mehr geworden und der Druck ist grösser, weil für etwas gelernt wird, was in der Zukunft angewendet werden muss, wenn jemand im Beruf bleiben will. 

In der Berufsschule werden folgende Fächer unterrichtet: Visualisierung (Technisches Zeichnen / Freihandzeichnen), Allgemeinbildung, Mathematik, Baustoffkunde, Baukultur und Baukonstruktion. Baustoffkunde, Baukultur und Baukonstruktion waren für mich in diesem Jahr am schwierigsten, da es in diesen Fächern spezifisch um das Bauwesen geht und ich mir das Wissen neu aneignen musste, weil ich vorher nicht viel mit der Baubranche zu tun hatte. 

In der Berufsschule hatte ich im 1. Lehrjahr zwei ÜK (Überbetriebliche Kurse). Diese Kurse dauerten 3 Tage. Im 1. ÜK durften wir Architekturmodelle bauen und auch viel zeichnen, z.B. Details einer Wand. Das Zeichnen an und für sich war nichts Neues für mich, weil ich dies schon aus der Schule kannte. Der 2. ÜK «Rohbaukurs» war um einiges interessanter. Im Rohbaukurs durfte jeder seine eigene kleine Mauer mit Backsteinen und Mörtel mauern. Der Rohbaukurs fand in Emmenbrücke in einer kleinen Halle statt. Diese 3 Tage waren sehr cool, da es eine schöne Abwechslung zur Arbeit vor dem Bildschirm war. Es war für mich anstrengend, da ich nicht gewohnt bin, körperlich zu arbeiten. 

Ende des Schuljahres hatten wir eine Projektwoche. Wir vom 1. Lehrjahr sind für 3 Tage nach Emmenbrücke in die Viscosistadt gefahren. Die Viscosistadt in Emmenbrücke ist ein Areal, wo die Mono Suisse, aber auch die Hochschule Luzern Design und Kunst sowie Wohnungen und Büros angesiedelt sind. Jeden Tag waren wir mit einer anderen Lehrperson in einem anderen Teil des Areals und haben dort skizziert. 

Das Ungewohnte an der Lehre in diesem Jahr war für mich, dass ich später nach Hause kam, noch lernen musste und ich nebenbei auch meine Hobbys habe. Neben all dem möchte ich auch meine Freundschaften pflegen und natürlich brauche ich auch Zeit für mich. Das ist oftmals herausfordernd, alles unter einen Hut zu bringen. 

Eine der wichtigsten Erfahrungen neben dem beruflichen ist der Umgang mit Geld. Als ich meinen ersten Lohn bekam, habe ich mich natürlich gefreut. Jedoch ist es nicht einfach, den Überblick über seine Finanzen zu behalten. Deshalb sollte man sich eine gute App herunterladen wie z.B. «Haushaltsbuch: Money Manager» mit der man seine Finanzen im Griff hat.

Ich beende dieses Jahr mit der Erkenntnis, dass die Ausbildung nicht immer einfach ist. Jedoch mache ich diese Lehre, weil mir das Zeichnen gefällt und Spass macht. Das Schöne daran ist, dass ich etwas lerne, was mich interessiert.

Tipps:

2 Antworten zu «Meine Erfahrungen als Zeichnerin Fachrichtung Architektur im 1. Lehrjahr»

  1. Schön, hast du eine Lehre gefunden, die dir viel Freude bereitet. Ich kann mir auch vorstellen, eine Lehre als Zeichnerin zu absolvieren. Mithilfe solch eines guten Beitrags fällt es mir leichter, mir vorzustellen, was auf mich zukommen würde, da der Text sehr informativ und spannend geschrieben ist!

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