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ARGE: Architektur3 AG, Kerns

Lage:
Der Neubau Alphütte mit Käserei steht ungefähr zwei Meter höhenversetzt oberhalb des bestehenden Stalls, in gleicher Ausrichtung, in ca. neun Meter Distanz dem natürlichen Hangverlauf folgend, auf 1360 Meter über Meer. Durch die neue Situierung etwas weniger hinter dem Stall versteckt, bekommt die Alphütte mit Käserei einen repräsentativen Platz direkt an der Mittelstation Ämsigen, an der die Zahnradbahn Alpnach-Pilatus vorbeiführt. Eine klare Hierarchie zwischen Stall und Alphaus wird so manifestiert. Mit einem Neubau kann die bestehende disperse Situation mit Alphütte und Holzschopf geklärt werden.

Der Entscheidung, die bestehende Alphütte nicht zu sanieren, liegen neben ortsbaulichen Aspekten folgende Überlegungen zugrunde: kleinteilige Raumaufteilung, ungenügende Bausubstanz sowie unbefriedigende Betriebsabläufe. Auch ist es möglich, mit einem Neubau die Verbindungswege zwischen Stall, Käserei, Alphütte und Zahnradbahnstation bezüglich Höhendifferenzen bestmöglich dem gegebenen Gelände anzupassen.

Gebäude:
Der Holzbau, der auf einem massiven Stampfbeton-Sockel steht, ist durch das Holzformat 12 x 20 cm gegliedert. Dieser Holzquerschnitt bildet die Grundlage für den Strickbau, welcher architektonisch eine in der Region etablierte Holzbau-Tradition aufnimmt. In der Horizontalen ist die Alphütte im 12 cm-Raster aufgeteilt. In der Vertikalen bilden die 20 cm hohen Strickbaubohlen das Raster für die Höhe. Durch das einheitliche und handelsübliche Format 12 x 20 cm ist die Komplexität des Holzbaus überschaubar.

Die Alphütte ist in drei unterschiedliche Nutzungsebenen aufgeteilt. Im Untergeschoss, gut vom Stall aus erreichbar, sind die Käserei und das Käselager. Im Erdgeschoss sind die Garderobe, die Küche, der Essbereich, der Vorratsraum sowie das Gäste-WC vorgesehen. Im Dachgeschoss sind vier Schlafräume sowie WC/Dusche geplant. Vom Erdgeschoss aus kann der Wohn- und Schlafbereich über einen Specksteinofen, der sich mittig im Wohnbereich befindet, beheizt werden.

Ein grosses Sitzfenster im Hauptraum lädt ein, sich reinzusetzen und die grandiose Aussicht zu geniessen. Ebenso charakterisiert dieses Fenster die Südostfassade und gibt der Alphütte einen eigenständigen, zeitgemässen Ausdruck.

Der Sitzplatz, der 2,5 Meter über der Zahnradbahnstation liegt, ist mit polygonalen Natursteinplatten ausgelegt. Er bietet eine Ost- West-Aussicht und ist mit Sitzgelegenheiten für ca. 26 Personen bestens als «Besenbeiz» geeignet. Die direkte Anbindung an die Küche über das Fenster vereinfacht den Service, was für den Betrieb vorteilhaft ist.

Materialisierung:
Drei Materialien bestimmen die Erscheinung der Alphütte: Stampfbeton, Holz und verzinktes Metall. Materialien, welche eine lange Geschichte in dieser Region haben.

Der Stampfbeton tritt im Sockelbereich in Erscheinung und schützt so den Holzbau vor Feuchtigkeit. Der Strickbau ist aus Fichtenholz, ebenso die Böden und Wandverkleidungen sowie die Fenster. Der Innenausbau – Einbaumöbel, Korpus, Eckbank, Tisch, Bett – sind in Fichte vorgesehen.

Das verzinkte Blech rahmt alle Fenster, die geöffnet werden können. Im asymmetrischen Fenstergewände sind ein verdeckter Lüftungsflügel sowie die Stoffstoren integriert.Die verzinkten Fenstergewände stehen in einem atmosphärischen Kontrast zum braungrau gegerbten Fichtenholz. Das Dach sowie die Kamine, Rinnen und Sitzplatzgeländer sind ebenfalls in verzinktem Blech geplant.

Die Grösse des Baus richtet sich nach den handelsüblichen Balkenlängen von ca. 11 Meter, die auch mit dem Helikopter gut transportiert werden können.

3D Skizze I
01 - 3D Skizze I
3D Skizze II
02 - 3D Skizze II
Abgabeplan I
01 - Abgabeplan I
Abgabeplan II
02 - Abgabeplan II
Abgabeplan III
03 - Abgabeplan III
Abgabeplan IV
04 - Abgabeplan IV

Visualisierungen: Bejan Misaghi, Kriens