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Die «Krise» und die Architektur!

World Trade Center New York I www.wtc.com

Die Krise: Immobilienkrise, Bankenkrise und Industriekrise – alles ein Resultat einer Gesellschaftskrise? Wo steht die Architektur in dieser Gesellschaftskrise? Wie sagt man doch so schön: Die Architektur, das Gebaute kann immer nur ein Spiegel der Gesellschaft sein.

Ist die Gesellschaftskrise in der Architektur sichtbar, lesbar? Diese Frage lässt sich natürlich in 20 Jahren oder später leichter und klarer beantworten als heute. Doch welche architektonischen Verfehlungen, ohne die grossen Bausünden irgendwelcher Immobilienspekulanten aufzuzählen, sind heute schon sichtbar? Ich spreche von der «grossen» Architektur von Architekten, welche sich zu einer Elite zählen. Die Wünsche der Bauherren (Gesellschaft) und die Lösungen der Architekten (gehören auch zur Gesellschaft) wurden in den letzten Jahren immer ausgefallener. Alles scheint möglich zu sein. Als wichtiger Architekt konnte man sich im Namen einer Marketing-Strategie eines Bauherren (Firma, Stadt, Region) mit einem «schrägen» Gebäude, welches möglichst originell materialisiert ist, einen Namen machen und wurde in allen Life-Style-Heftlis gefeiert.

Über die Nachhaltigkeit bezüglich architektonischer Sprache machten sich nicht mehr alle Architekten Gedanken … Ich denke, dass die Krise positiv für die Zukunft der Architektur und der Gesellschaft ist. Die Gesellschaft muss sich neu orientieren, davon bin ich fest überzeugt, ebenso die Architektur. Nur hoffe ich, dass wir Architekten eine intelligente Rolle in der Ausgestaltung der zukünftigen Welt einnehmen werden und uns nicht verführen lassen von so genannten grossen Projekten, welche uns erlauben, mit Formen und Materialien zu spielen, welche unter allen Umständen originell sein müssen und zu Totgeburten führen wie am Ground Zero in New York (siehe Blogbeitrag vom 3. Oktober 2007 Vepasste Chance …), wo sich für mich die Krise architektonisch und gesellschaftlich in all seinen Abgründen manifestiert.

Zum gleichen Thema erschien am Freitag den 17. April, im  Süddeutsche Zeitung Magazin Nr. 16/2009, ein sehr interessanter Beitrag mit dem Titel: Ich! Ich! Ich! von Stephen Bayley

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