Direkt zum Inhalt wechseln

Zersiedlung Schweiz – 500’000 neue Wohnungen ohne einen Quadratmeter zusätzliches Bauland!

Die Schweiz leidet an einer Zersiedlung, welche heute nicht nur Landschaftsromantikern auffällt. Durch die grosse Nachfrage nach Wohnraum in den letzten Jahren hat sich die Situation dramatisch verschärft. Es wurde immer schwieriger, neues Bauland zu erschliessen, ohne intakte Landschaften zu zerstören.

Im Bild das Klosterdorf Einsiedeln (Foto: St.Galler Tagblatt – ky/Urs Flüeler)

Ein Weg aus dieser Misere wäre, die bestehenden Einfamilienhaus-Zonen, meist zweigeschossige Wohnzonen, in dreigeschossige Wohnzonen mit entsprechender Ausnützungsziffer umzuwandeln – in sogenannte «Mini-Mehrfamilienhaus-Zonen». Das Potenzial einer solchen Massnahme wäre riesig. In der Schweiz gibt es ca. 1 Million Ein- und Zweifamilienhäuser, siehe Exceltabelle von Statistik Schweiz.

Geht man von einer durchschnittlichen Bruttowohnfläche von 150 Quadratmetern pro Haus aus, auf zwei Geschosse verteilt, ergibt das bei einem zusätzlichen Geschoss bei einer Million Häuser eine zusätzliche Wohnfläche von 75 Millionen Quadratmetern. Das entspricht einer halben Million 4 1/2-Zimmerwohnungen.

Die Gemeinden würden von einer solchen Geschosszonenänderung enorm profitieren. Sie müssten keine neuen Strassen bauen, auch sind schon alle Werke wie Kanalisation, Wasser, Strom, Telefon und Gas vorhanden. Zusätzlich könnten mehrere Generationen unter einem Dach leben, was auf die Altersbetreuung positive Auswirkungen hätte – ein nicht zu unterschätzender Faktor für die Zukunft.

Auch würde es sich viel eher rechnen, schlecht gedämmte Einfamilienhäuser aus den 1950er bis 1970er Jahre richtig zu sanieren oder abzubrechen, wenn man die Liegeschaft um eine Wohneinheit (Alters- oder Singelwohnung) erweitern könnte.

Ein enormes Potenzial, welches unbedingt genutzt werden sollte, wenn die Schweiz weiterhin ein landschaftlich attraktives Land bleiben will… Eine neue Stadt bauen, wie es Max Frisch 1955 mit «Achtung: Die Schweiz» forderte, können wir heute nicht mehr … Doch unsere Baugesetze korrigieren können wir!

Tipps:

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert