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Zwei architektonische «Juwelen»

Ich werde immer wieder gefragt: «Welches Haus gefällt dir am besten?» Ich muss dann lange überlegen, bevor ich etwas sagen kann. Als Architekt hat man keine schnelle Antwort auf eine vermeintlich so einfache Frage!

Es gibt da zwei zeitgenössische architektonische «Juwelen», welche mich ganz besonders faszinieren. Das eine ist ein städtebauliches Projekt: «The High Line», ein Park in Manhattan von Diller Scofidio + Renfro und James Corner von Field Operations. Das zweite «Juwel» ist die Bruder Klaus Kapelle in der Eifel von Peter Zumthor.

Photo by Rowa Lee

Über die Qualitäten von «The High Line» habe ich schon zweimal geschrieben, siehe Blogbeiträge vom 2. September 2009: Gelungene Symbiose von Natur und Stadt über den Strassen von Manhatten, und 18. Oktober 2011: The High Line Park – again and again… Die Mischung zwischen wilder Natur und absolut präziser Landschaftsarchitektur macht die Einzigartigkeit dieses Parks auf Stelzen aus. Die architektonischen Elemente sind sehr präzise und von höchster Güte bezüglich Materialisierung. Das einerseits sehr Rohe und das absolut Perfekte ergeben eine Spannung, welche sehr gut zu New York passt. «The High Line» wird ab dem Jahr 2015 mit der Eröffnung des neuen Whitney Museum, direkt am Anfang vom Park im Meatpacking District, um eine Attraktion reicher und noch mehr Menschen anziehen.

Bruder-Klaus-Kapelle in Mechernich-Wachendorf

Das zweite «Juwel», die Feldkapelle in der Eifel von Peter Zumthor, baut architektonisch ebenfalls auf den beiden Elementen von sehr roh und absolut präzis auf, nur in einem ganz anderen städebaulichen Kontext. Die Idee mit den 112 Fichtenstämmen, dem Stampfbeton und dem Ausmotten ist genial. Ein «architektonisches Juwel» höchster Güte. Die sorgfältige Setzung der fünfeckigen Kapelle in die Landschaft, die Materialisierung – alles passt. Eine architektonische Meisterleistung. Nach solch einem Entwurf müsste man als Architekt eigentlich aufhören…

Tipp:

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