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«Architekturrappen»

In der Schweiz wurden zwischen 2006 und 2009 ungefähr 200 Millionen Franken in Form von Subventionen, die aus der Kasse der Stiftung «Klimarappen» kamen, in die Sanierung von Altbauten gesteckt. Es waren total 8’219 Projekte – öffentliche wie private – die nach einem genau definierten Kriterien-Katalog einen Zustupf bekamen und so animiert wurden, ihre Immobilien wärmetechnisch zu sanieren. Das Ziel dieser Subventionen war, das 2005 unterzeichnete Kyoto-Protokoll zu erfüllen. Eine löbliche Aktion: die angestrebte Reduktion von 2 Millionen CO2-Emissionen wurde laut Bericht erreicht.

Gleich dem Klimarappen müsste es für öffentliche Bauten auch einen «Architekturrappen» geben!

Dieser «Architekturrappen» könnte für Gebäude der öffentlichen Hand zum Einsatz kommen. Die Direkt-Zahlungen würden zum Beispiel für eine nachhaltige Fassaden-Konstruktion verwendet werden. Viele Gemeinden müssen heute ihre Neubauten oft unter grossem Kostendruck realisieren, was leider zu Lasten einer nachhaltigen Architektur geht. Gebäude der öffentlichen Hand sollten in jeder Gemeinde Ausdruck eines bewussten Umgangs mit Baukultur sein. Durch den «Architekturrappen» würde das wieder möglich. Ein qualitativ hochstehender Putz, ein Einstein-Mauerwerk oder eine Sichtbeton-Fassade, um nur drei Beispiele zu nennen, machen bezüglich Nachhaltigkeit viel mehr Sinn, als eine «billige» Aussen-Dämmung mit Kunststoffputz. Hochwertige Fassaden-Konstruktionen bekommen eine schöne Patina, was sich positiv auf die Langlebigkeit eines Gebäudes auswirkt, und so bezogen auf die Zeit «günstiger» sind, als «billige» Aussen-Dämmungs Fassaden.

Das ganze könnte über eine gesamtschweizerische Grundstück-Gewinnsteuer finanziert werden. Gute und nachhaltige Architektur – gehört doch zum Service Public!

Tipp:

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