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Hudson Yards: «Vessel» – Was darf ein Lächeln kosten!

Vor knapp zwei Jahren, am 24. Dezember 2017, habe ich den ersten Post zum Vessel mit dem Titel «Der Weg ist das Ziel!» verfasst. Der 46 Meter hohe Treppenturm – die Tou­ris­ten­at­trak­ti­on 2019 in New York ist nun seit diesem März eröffnet, und ich war sehr gespannt auf die erste Besteigung.

Bevor man mit dem Treppensteigen beginnen darf, muss an einem der interaktiven Bildschirmen auf dem Platz per QR-Code ein Gratis-Ticket gelöst werden. Da ich kein Mobile habe, musste ich an einen Stand gehen, etwas abseits, wo ich ein physisches Ticket erhalten habe. Nun bin ich stolzer Besitzer eines stofflichen Vessel-Tickets, das erst noch am 11. September 2019 ausgestellt wurde.

Wie so oft im Leben machen die sinnfreien Aktivitäten am meisten Spass … Ich bin beindruckt von den neuen Perspektiven auf Manhattan. Die bronzefarbige Treppenanlage hat unten einen Durchmesser von 15 Metern, der sich dann bis nach oben auf 46 Meter ausdehnt. Die Sicht auf die umliegende Stadt verändert sich mit jeder Stufe. Je höher man steigt, desto mehr werden die Treppenrahmen, die ein unregelmässiges Hexagon bilden, zu Bilderrahmen. Auf den obersten Ebenen wird so die ganze Umgebung durch 63 sechseckige Rahmen abgebildet, mit einem dynamischen Bildinhalt, wenn man sich auf der Anlage bewegt. Eine interessante, räumliche Erfahrung, für die sich das Treppensteigen lohnt. «Vessel» ist ein Hotspot für die Selfie-Generation. Es wird in alle Richtungen fotografiert. Der ideale Ort, um die Perspektive zu entdecken. Die Umgebung mit den neuen Hochhäusern und dem Blick auf den Hudson ist atemberaubend.

Vier Treppenläufe und zwei Podeste bilden ein Hexagon.

Natürlich haben auch sinnfreie Projekte ihren Preis. Das erste Preisschild im Jahr 2016 war 75 Millionen Dollar. Im Jahr 2018 war die Rede von 200 Millionen Dollar für die 2‘500 Stufen, welche 16 Ebenen erschliessen. Es lässt sich im Leben nicht immer alles mit Geld in Beziehung bringen. Wenn ich die vielen Menschen auf der Anlage beobachte – mit einem Lachen im Gesicht – hat sich die Investition gelohnt. Die Anlage ist jeden Tag elf Stunden geöffnet. Es können maximal 1’000 Personen auf einmal auf den «Vessel», ein Ticket ist für eine Stunde gültig, das macht maximal 11’000 Personen pro Tag x 365 Tage = 4’015’000 Person pro Jahr. Bei einer Auslastung von 50 Prozent sind das ca. 2 Millionen Besucher in einem Jahr.

In 100 Jahren – der «Vessel» ist sehr solide mit Stahl aus Italien gebaut – betragen die Baukosten pro Besucher $1. Das ist doch nicht zu viel für ein Lächeln!

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