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Zukunft Autoparkplätze – Teil II: Autonom fahrende Autos versus aktuelles Parkplatzangebot

Im ersten Teil «Zukunft Autoparkplätze», siehe Blogpost vom 26. Oktober 2018, habe ich mich mit den nicht mehr benötigten Parkplätzen beschäftigt, wenn autonom fahrende Autos ab dem Jahr 2030 Tatsache werden. In diesem Post möchte ich Ideen entwickeln, wie wir in Zukunft die leer stehenden Autoeinstellhallen umnützen, bei Neubauten auf Einstellhallen verzichten können und trotzdem genügend Parkplätze zur Verfügung haben.

In naher Zukunft werden immer mehr Auto-Einstellhallenplätze leer stehen. Wie können die frei werdenden Flächen umgenutzt werden? In der Stadt Luzern gibt es 18’600 private Parkplätze in Einstellhallen. Das entspricht einer Fläche von 558’000 Quadratmeter1. Wenn wir davon ausgehen, dass bis ins Jahr 2030 10% nicht mehr benötigt werden, sind das 55’800 Quadratmeter, welche wir zusätzlich, ohne einen Quadratmeter Land zu verbauen, für neue Nutzungen zur Verfügung haben.

Die Bruttofläche von 55’800 Quadratmeter entspricht ca. 2’800 Studentenzimmer, 560 2½-Zimmerwohnungen oder 110 KMU-Büros mit durchschnittlich 500 Quadratmeter Bürofläche. Alle möglichen Varianten könnten relativ einfach umgesetzt werden (siehe Skizzen unten). Die Studentenzimmer würde man um ein Atrium, ehemalige Fargasse, anordnen. Die Kleinwohnungen hätten gegen einen tiefergelegten Aussenraum ihre Orientierung. Die Büronutzung könnte mit runden Atrien belichtet und belüftet werden.

Bestehende Einstellhalle: Mögliche Umnutzungsvarianten sind Studentenzimmer, Kleinwohnungen oder eine Büronutzung.

Wie planen und bauen wir heute Autoparkplätze, mit dem Wissen, dass wir ab dem Jahr 2030 immer weniger benötigen? Eine Möglichkeit ist das Haus auf Stützen, wie es Le Corbusier schon 1947 mit der «Unité d’Habitation» in Marseille vorgemacht hat. Mit Mehrfamilienhäusern auf Stützen (siehe Skizze unten) haben wir die Möglichkeit, die heute benötigte Parkplatz-Infrastruktur direkt unter dem Wohnhaus, im Parterre, zur Verfügung zu haben. Später, wenn die Nachfrage nach Parkplätzen zurück geht, können die freiwerdenden Flächen etappenweise mit Wohnungen ergänzt werden.

Neubau: Das Haus auf Stützen lässt eine flexible Umnutzung von Parkplätzen zu Wohnungen über mehrere Etappen zu.

Ich bin überzeugt, es lohnt sich «schon» heute, sich Gedanken zu machen, wie die Welt in 10 oder 20 Jahren aussehen wird. Gerade bei so kapitalintensiven Vorhaben wie beim Bauen. Eventuell sind Wohnnutzungen in der Erde in ein paar Jahren gesucht, wenn die Sommer immer heisser werden …

1 Pro Parkplatz wird mit einer Fläche von 30 m2 gerechnet, inklusive Erschliessung.

Tipp:

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