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Architekturstudium: 2. und 3. Semester

In den letzten beiden Semestern durften sich die berufsbegleitenden Architekturstudenten aus dem zweiten und dritten Semester der Hochschule Luzern für Architektur und Technik über ein Jahr ohne Entwurf und wöchentliche Abgaben erfreuen, denn die Schwerpunkte lagen bei der technischen Planung und Gestaltung.

Im künstlerischen Bereich sind wir beim Skizzieren eingestiegen. Das Auffassen von Räumen und das Wiedergeben in schnellen Zeichnungen sollte die Grundlage sein, unsere zukünftigen Ideen in wenigen Strichen aufs Papier zu bringen. Die Weiterentwicklung ins Malen, Stempeln und Sprayen erlaubte uns, das Kreative auszuleben. Darauf aufbauend kam die Fotografie und das Dokumentieren von Licht, Oberflächen und Kompositionen. Parallel mussten die Arbeiten in Form von Broschüren, Plakaten und Büchern präsentiert werden. Den grössten Profit, den ich nebst den Grundlagen der Text- und Bildgestaltung aus diesen Fächern gezogen habe, war das Beherrschen und Vertiefen der Programme wie Photoshop und InDesign.

Drei minimalistische Bilder der künstlerischen Auseinandersetzung mit dem Ferienhaus «Stüssihofstatt»in Uri. Eine Gruppearbeit im Fach «Visuelles Gestalten».

Im Bereich der Planung wurden uns Normen, verschiedene Baumaterialien und das Entwickeln von Details gezeigt. Für mich als Studentin ohne Hochbauzeichnerlehre ist dies eines der wichtigeren Fächer. Darauf basierend folgte eine Gruppenarbeit, bei der die Aufgabe darin bestand, eine Nutzungsstudie für das Gewerbegebäude von Carl Mossdorf an der Tribschenstrasse 51 in Luzern zu entwickeln. Der vom Abbruch bedrohte Bau ist sehr umstritten und für uns Luzerner ein aktuelles Thema, zu dem viele einen persönlichen Bezug haben. Mit Vorgaben zum Planungsperimeter, der Anzahl Geschosse und Funktionen mussten wir eine möglichst ökonomische Lösung präsentieren, wobei der Entwurf nicht an erster Stelle stand. Den Vorteil, den wir als Studenten geniessen ist, dass die Dozenten ein gut begründetes Missachten der Normen oder Bauvorschriften akzeptieren. Auf der Strichperspektive ist unser unkonventionelles Endresultat sichtbar; ein zweigeschossiger Riegel quer über dem Gewerbegebäude.

Mein persönlicher Höhepunkt war das externe Fachseminar nach Paris. Wir haben Architekturikonen wie die «Villa Savoye» und die «Villa La Roche» von Le Corbusier besucht und dokumentiert. Das «Musée national des Travaux publics» des Stahlbeton-Pioniers Auguste Perret hat mich besonders beeindruckt. Die sich nach unten verjüngenden Betonsäulen aus den 1940er-Jahren sowie die organisch geformte Treppe, welche ab dem Podest zweiläufig wird, haben durch ihre Grösse und Einfachheit bei mir einen bleibenden Eindruck hinterlassen.

Nach diesem ruhigen Semester freuen wir uns wieder auf das Entwerfen. Ich muss gestehen, ich freue mich sogar auf die nächtlichen Bastelsessions.

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