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Architekturstudium: 5. Semester – Modul Lebensformen

In meinem 5. Semester des berufsbegleitenden Architekturstudiums behandelten wir im Entwurf das Thema Wohnungsbau. Dafür wurde den Studierenden eines aus drei Industrie- und Gewerbearealen der Umgebung Zug zugeteilt, in welchem Wohnraum für ca. 50 Personen geschaffen werden soll. Dabei waren wir frei, ob die Umsetzung in Form eines Neubaus, Anbaus oder Umbaus geschieht. Der Entwurf sollte bei seiner architektonischen Umsetzung verschiedene Themenbereiche wie Konstruktion und Materialisierung sowie Kongruenz und Nachhaltigkeit berücksichtigen und einbetten.

Modellfoto Gebäude D mit Aufstockung

Mir wurde das Victoria-Areal in Baar zugeteilt. Der Betrieb der ursprünglichen Holz-, Spielwaren- und Möbelfabrik Victoria-Werke wurde vor 25 Jahren eingestellt und das Gelände wurde mit der Gründung der Victoria Liegenschaften AG schrittweise für Wohnungen, Kleingewerbe, Büros und Dienstleistungen umgenutzt. Das Victoria-Areal ist in mehrere Gebäudeteile gegliedert und wurde über die Jahre stetig erweitert. Für meinen Entwurf fasste ich das praktisch leer stehende Gebäude D ins Auge, welches durch seine primäre Tragstruktur aus Beton einen eigenständigen Charakter aufweist. Dieser Ausdruck soll trotz der Umnutzung erhalten bleiben. Sanierungsbedürftige Elemente wie das Dach werden erneuert und die Räumlichkeiten ausgebaut, um Wohnraum zu schaffen.

Das bestehende Gebäude wird in meinem Entwurf um ein Geschoss erhöht. Die Aufstockung ist als Holzbau konzipiert, welcher die Form der Betonstruktur im Erdgeschoss und des ersten Obergeschosses übernimmt. Die aus Metall gefertigten Fachwerkträger der bestehenden Dachkonstruktion werden wiederverwendet und das Dach neu aufgebaut.

Dadurch, dass die thermische getrennte Wohnungsschicht von der Aussenfassade zurückversetzt ist, werden die schottenartig angeordneten Wohnungen durch einen Laubengang erschlossen. Sie verfügen über einen privaten, gegen Süden gerichteten Aussenraum, welcher im Sommer zur Wohnfläche zugeschaltet werden kann. Die Wohnungen selbst sind durch einen mittigen Kern mit Nasszelle und Küche gegliedert, der den Wohnbereich vom Schlafbereich trennt. Im zweiten Obergeschoss weicht die Wohnungstypologie etwas ab. Hier befinden sich Maisonette-Wohnungen, welche sich in ihrer Raumaufteilung von den unteren Geschossen unterscheiden (siehe Pläne).

Innenraum-Modellfoto mit Blickrichtung von Aussen nach Innen

Das Semester war für mich sehr herausfordernd. Durch die relativ offene Aufgabenstellung befassten wir uns nicht nur mit dem Wohnungsbau, sondern gleichzeitig auch mit Themen wie Bauen im Bestand und der Aussenraumgestaltung des Areals. Da der Entwurf diverse Aufgabenbereiche beinhaltete, war es schwierig, sich auf den reinen Wohnungsbau und die Grundrisstypologie zu fokussieren. In diesem Zusammenhang wäre aus meiner Sicht eine gefasstere, kleinere Aufgabenstellung hilfreicher, um das Ziel eines Wohnungsbauentwurfs zu erreichen. Es bliebe somit mehr Zeit, sich voll und ganz auf den Semesterinhalt – nämlich den Wohnungsbau – einzulassen, relevante Grundlagen zu erarbeiten und in der Tiefe verschiedene Lösungsansätze zu entwickeln. Gerne hätte ich an dem Projekt weiter gearbeitet, da es sicherlich noch viel Verbesserungspotenzial hat und für mich eher einen Zwischenstand als eine Schlussabgabe darstellt. Trotzdem konnte ich durch den Austausch mit meinen Mitstudierenden und meiner Dozentin – welche meinen Entwurf begleitete – viele neue Erkenntnisse gewinnen. Insgesamt war es ein sehr lehrreiches Semester und ich freue mich nun auf meinen nächsten Entwurf.

Tipps:

FC Luzern: Trikot 2024?

Seit der Saison 1979/80, dem Wiederaufstieg in die Nationaliga A, bin ich FCL-Fan. Ich kann mich noch gut an mein erstes FCL-Trikot erinnern, welches ich für 50 Franken mit meinem ersparten Geld im Kudi Müller Sport in Luzern kaufte.

Für mich war schon als Kind das Trikot ein wichtiger Identifikationsteil einer Fussballmanschaft, der Grund, warum ich mich 1978 als 10-Jähriger vor der Fussball-WM für Argentinien entschied, siehe auch Blogbeitrag vom 22. Juni 2010 «Göttliche Teilung …» oder der Post vom 26. Dezember 2020 «Top 5 Fussball Nationalmannschafts Badges – und die Schweiz ist nicht dabei!»

Der FC Luzern hatte im Meisterjahr 1989 ein Trikot, das sich von den üblichen 0815-Entwürfen unterscheidet. Das «Siehe LNN» Trikot in dunkelblau, hellblau und weiss war ein Entwurf, welcher der Mannschaft auf dem Platz einen unverwechselbaren Auftritt verlieh.

Für ein markantes Heim-Trikot ist der Kontrast der FCL-Farben blau und weiss ein bedeutendes Design-Element. Daher ist in meinem Entwurfsvorschlag die Vorderseite in drei Teile gegliedert: Oben links auf der Brust der FCL-Badge auf dunkelblauem Grund, mittig ein markanter weisser Balken, der dem Hauptsponsor zur Verfügung steht und ihn auszeichnet. Das unterste Drittel ist wieder dunkelblau und stellt einen deutlichen Gegenpol zum weissen Balken in der Mitte und den weissen Hosen und Socken dar. Die weissen Hosen sind wichtig für einen kräftigen Kontrast und die weissen Socken geben dem Heimdress eine subtile Eleganz. Die Ärmel sind zweifarbig, vorne weiss und hinten blau, was dem Heim-Trikot zusätzlich Charakter verleiht.

Der Fussball lebt von Gefühlsregungen – Kontraste wecken Emotionen!

Weiter ist es wichtig, dass sich die einzelnen Sponsoren und der Ausrüster optisch nicht konkurrenzieren. Aus diesem Grund ist das Ausrüster-Logo vorne mittig angebracht, sodass der Ligasponsor auf der rechten Seite der Brust genügend Platz hat.

Das Auswärtstrikot ist rot und unterscheidet sich deutlich vom blau-weissen «Heimdress». Das Rot entspricht dem Otto’s Rot, was das Trikot optisch einheitlich erscheinen lässt. Einzig der runde Halsbund und die Armabschlüsse sind in dunkelblau. Zusammen mit dem weissen Brustbalken, den weissen Ärmeln vorne und dem weissen Rücken-Oberteil nimmt es subtil die Farben des FCL-Badge auf. Das Auswärtstrikot kann je nach Gegner mit blauen, roten oder weissen Hosen/Socken kombiniert werden.

Ein Traditionsclub wie der FC Luzern – Gründungsjahr 1901 – mit seinem überdurchschnittlichen Zuschaueraufmarsch bei den Heimspielen und den grossartigen Fanclub Choreografien sowie dem tollen Stadion hat es verdient, sich in einem iko­nischen Trikot zu präsentieren, welches die elf Spieler und ihre Fans unverwechselbar und stolz macht.

Die beiden Trikots «Home» und «Away» können jede oder jede zweite Saison subtil angepasst werden, ohne die «FCL-Trikot-DNA» immer wieder von Neuem zu erfinden, siehe auch Blogpost vom 10. Juni 2016 «Produktdesign-Wahnsinn versus neue intelligente Designmöglichkeiten».

Wenn die Meistersaison von 1989 bezüglich Trikotgestaltung zukünftig Vorbild ist – wer weiss was in Luzern fussballmässig alles möglich wird …

Häuser in den Bergen: Haus Sonderegger Rieden SG

Diesen Herbst ist das Buch «Häuser in den Bergen» im Callwey Verlag erschienen, in welchem das Haus Sonderegger in Rieden, vormals Haus Stigler, vorgestellt wird.

Wir wurden vor einem Jahr vom Verlag angefragt, ob sie das Projekt ein weiteres Mal veröffentlichen dürften, denn es wurde bereits im Buch «Häuser des Jahres 2017» publiziert.

Wir waren überrascht, als wir anfangs September ein Belegexemplar ins Büro geliefert bekommen haben. Denn wir hatten die Publikationsanfrage, welche bei uns vor einem Jahr eingegangen war, nicht mehr präsent …

Es macht uns stolz, dass das Haus Sonderegger knapp 10 Jahre nach der Fertigstellung immer noch publizistisches Interesse findet. Ob Rieden im Kanton St. Gallen mit 715 Meter über Meer – bereits in den Bergen liegt – ist eine andere Frage.

Manhattan: Walking Broadway – Thirteen Miles of Architecture and History – eine Stadtwanderung der besonderen Art!

Ich habe das Buch «Walking Broadway – Thirteen Miles of Architecture and History» von William Hennessey letztes Jahr im MoMA Book Store gekauft. Das Buch passt sehr gut zu meinem diesjährigen New-York-Aufenthalt, denn dieses Jahr besuchte mich Stanislava Janjic, eine ehemalige Mitarbeiterin, sowie ihr Freund Clau Iten, der ebenfalls Architekt ist.

Der Broadway «Breiter Weg» fängt Upstate New York in einem kleinen Dorf in Sleepy Hollow an. Die gesamte Länge von Sleepy Hollow bis zum Bowling Green in Manhattan beträgt ungefähr 50 km. Der Broadway hat in Manhattan städtebaulich eine besondere Stellung. Er verlässt an einigen Bereichen das sonst so strikte orthogonale Stadtraster, was in Midtown räumlich eindrücklich erfahrbar ist.

Wir starteten die Broadway-Stadtwanderung in Inwood an der 220th Street bei der Broadway Bridge, welche über den Harlem River führt und die Bronx mit Manhattan verbindet. Die Tour bietet viele Highlights: George-Washington-Brücke 178th Street, Columbia University 116th Street, die Juilliard School und das Lincoln Center 66th Street, Columbus Circle 59th Street, Time Square 42th Street, Herald Square 34th Street, Flatiron Building 23th Street, Union Square Park 14th Street, SoHo, Wall Street und das Bowling Green an der Südspitze von Manhattan.

Die Aufzählung steht nur beispielhaft für einen sehr kleinen Teil der im Buch beschriebenen Orte und Gebäude. Die Broadway-Tour ist sehr lohnenswert, da sie ein gutes Gefühl für die Länge von Manhattan vermittelt. Weiter bekommt man die unterschiedlichsten Stadtteile schön aufgereiht wie an einer Perlenkette zu Gesicht. Vom ruhigen und beschaulichen Inwood in Harlem über das hektische Midtown mit seinen bekannten Hochhäusern bis zum SoHo mit seinen unzähligen Shoppingtouristen.

Die Tour ist für alle kultur- und architekturinteressierte Personen geeignet, welche gern über den Tellerrand hinausschauen und nicht nur drei Tage in New York sind. Ebenso sollte man gut zu Fuss sein. Wir liefen auf unserer Broadway-Tour etwas mehr als die im Buchtitel beschriebenen 13 Meilen. Mit allen links und rechts vom Broadway besichtigten Gebäuden waren es dann 30 Kilometer.

5 Tage Neapel – viva Maradona e cultura

Unsere diesjährige Büroreise führte uns diesen Frühling als Duo nach Neapel. Da wir beide noch nie in dieser Stadt waren, benötigte es meinerseits viel Recherche, um das Reiseprogramm auf eigene Faust zusammenzustellen.

Patrick vor dem Maradona-Schrein, passend dazu der AFA-Badge als Wallpaper auf seiner Uhr!

Als wir am Sonntagnachmittag in Neapel landeten und am Gepäckband standen, erwartete uns bereits eine erste Überraschung. Von zwei Gepäckstücken kam nur meines an, also widmeten wir uns dem üblichen administrativen Prozedere am Lost Luggage Schalter. Nach der Ankunft im Hotel ging es direkt zum Gran Caffè Ciorfito, wo wir das typische Süssgebäck «Sfogliatelle» und einen italienischen Espresso genossen. Was uns auf unserem kurzen Spaziergang zum Kaffee auffiel, waren die vielen hellblauen und weissen Stoffstreifen. An einer markant blau-weiss bemalten Hausecke beim Piazzetta S. Arcangelo a Baiano, beklebt mit Aufklebern der Spieler des SSC-Napoli, hing ein weisser Schrein mit einem Bild von Maradona. Am späteren Nachmittag auf dem Weg zum Museo Capodimonte, warteten wir mit vielen Einheimischen zusammen mehr als 30 Minuten auf den Bus – die typische italienische Verspätung – und wurden dabei von einer älteren Dame hingewiesen, das Portemonnaie in die vordere Hosentasche zu nehmen.

Als wir oben beim Museum auf über 150 Meter über Meer ankamen, genossen wir den Ausblick über Napoli und konnten uns so einen ersten Überblick über die Stadt verschaffen. Auf dem Rückweg vom Museo Capodimonte Richtung Zentrum liefen wir durch die Salita Capodimonte hinunter und trafen immer wieder, wie in der Via die Christallini, auf die hellblauen und weissen Bänder, welche kreuz und quer baldachinartig den Gassenhimmel zierten, in grosser Vorfreude auf den «Scudetto». Zwischen den Stoffstreifen sahen wir auch, wie es sich in Italien gehört, die frisch gewaschene Wäsche, welche zum Trocknen vor den Fenstern aufgehängt wurde. Es war ein wunderbarer Spaziergang im Licht der untergehenden Sonne, die noch knapp durch die Gassen schien. Im Restaurant La Locanda Gesù Vecchio, wo wir Abendessen wollten, mussten wir feststellen, dass es bereits voll war. Leider ist für dieses Restaurant keine Reservierung möglich …

Vom Bahnhof Napoli Porta Nolana aus starteten wir unseren zweiten Tag und genossen eine 45-minütige Zugreise an der Küste entlang nach Pompeji. Da wir unsere Büroreise Ende März vor der Hochsaison geplant hatten, konnten wir in die Stadt Pompeji «einmarschieren», ohne lange an der Kasse anzustehen. Einer der Höhepunkte für Patrick war definitiv das Amphitheater, wo Pink Floyd 1972 den Musikfilm «Live at Pompeii» produzierten. Auch die unzähligen Tempel und Thermen waren ein Besuch wert, um überhaupt ein Gefühl dafür zu bekommen, wie gross und weit entwickelt die Stadt Pompeji im Jahr 79 n. Chr. beim Ausbruch des Vesuvs war. Zumindest ich hatte mir die antike Stadt kleiner vorgestellt, wenn man bedenkt, dass nur ungefähr zwei Drittel der Stätte freigelegt ist.

Nach etwa zwei Stunden in der antiken Welt war es Zeit für die Mittagspause. In der Nähe vom Bahnhof Pompeji befindet sich das Ristorante La Gare, wo wir ein exzellentes mediterranes Mittagessen genossen und danach mit bester Laune unsere Rückreise nach Neapel antraten. Vor der Führung in der Sotterranea blieb uns noch Zeit für einen obligaten Espresso in der Pasticceria Angelo Carbone mit Tischchen an der warmen Frühlingssonne neben der Basilica di San Paolo Maggiore. Die Sotterranea ist ein rund 80 km langes künstliches Höhlen-Labyrinth, 40 Meter unter dem Boden, welches aus dem bekannten gelben neapolitanischen Tuffstein besteht. Während der etwa 1½-stündigen Führung erfuhren wir viele geschichtliche Informationen zur Stadt Neapel, unter anderem das viele Häuser der Stadt aus dem Tuffstein der Sotterranea sind. Wir sahen unterirdische Zisternen und Brunnen, zwängten uns ohne Licht durch 50 cm schmale Höhlengänge bis zu einem Weinkeller unter einer Kirche. Diese Führung ist ein absolutes Must-Visit bei einer Reise nach Neapel. Für das Abendessen ging es in die Pizzeria Gino Sorbillo, eine Restaurantkette mit Ursprung in Neapel. Reservieren ist auch hier nicht möglich. Man stellt sich in eine Warteschlange vor dem Eingang. Anschliessend wird man auf eine Liste gesetzt und wartet, bis man aufgerufen und an einen Tisch begleitet wird.

Ein Notkauf wird zum Hingucker – Patrick’s Maradona-Socken

Am Dienstag konnte sich Patrick zwar noch nicht rasieren, dafür aber seine neuen Maradona-Socken in den Stairs Coffee Shop ausführen, wo uns ein traditionelles Frühstück erwartete. Mit gefüllten Cornettos im Bauch machten wir uns auf dem Weg zum Stadio Diego Armando Maradona ­– ein bedeutender Ort für diese Stadt in der jüngeren Geschichte. Weiter ging es zum Gebiet der Triennale d’Oltremare 1940, wo wir zwei architektonische Leckerbissen genauer begutachteten, den Cubo d’Oro und das Teatro Mediterraneo. Nach dem Mittagessen spazierten wir an der Riviera am Meer entlang zum Stadtviertel Chiaia und konnten währenddessen die Grösse der Stadt auf uns wirken lassen. Nach einer kurzen Kaffeepause im Caffè Cimmino ging es zum Castel Sant’Elmo. Dies war ein Höhepunkt des Tages. Mit Rundumblick auf das Meer und die Stadt Neapel verbrachten wir gut eine Stunde auf dem Castel. Weiter ging es zum spanischen Quartier, wo sich das Murales Maradona befindet. Es war eindrücklich wie viele Maradona-Fans sich an diesem fast schon heiligen Ort versammelten. Für den kulinarischen Abschluss des Tages war Patrick rasiert – denn sein Reisegepäck war nach zwei Tagen angekommen – und wir gingen «gepflegt» in die Trattoria don Donato essen.

Den zweitletzten Tag begannen wir mit einem Frühstück im Restaurant Birdy The Bakery und haben uns schon fast an die süssen Frühstücksgebäcke gewöhnt. Wir besichtigten unter anderem aus der Zeit des Faschismus als Mussolini Ministerpräsident des Königreichs Italien war, das markant geschwundene Postgebäude Palazzo delle Poste (1936), welches auf uns selbst heute noch sehr modern wirkt und das Finanzamt Uffici Finanziari E Avvocatura Di Stato (1937) mit seiner auffallenden Lochfassade. Die neapolitanischen Architektur-Ikonen der Moderne sind mit ihren repräsentativen Eingängen, den schlichten und klaren Linien nicht zu übersehen. Für das Mittagessen haben wir in der Pizzeria Brandi reserviert. Hier wurde 1889 die erste, den heutigen Vorstellungen entsprechende Pizza hergestellt.

Unser Reisebegleiter, das Buch «Napoli Super Modern»

Am Nachmittag besuchten wir das Hafengebäude Stazione Marittima mit seinen sorgfältig geplanten horizontalen und vertikalen Lisenen-Eckverbindungen. Dieses Gebäude sowie einige andere Bauten der Moderne, die wir besichtigt haben, sind im Buch «Napoli Super Modern» bestens dokumentiert und unter dem Blogbeitrag «Napoli Architektur-Selfie» verlinkt. Beim nächsten Halt der Universität von Neapel konnten wir ohne weiteres in das Gebäude hineinspazieren und besichtigten den Innenhof, welcher voller Studenten war, die in der Frühlingssonne auf der Treppe sassen, zusammen plauderten und ihre Pause genossen. Der letzte Architektur-Stopp des Tages führte uns zum Centro Direzionale. Ein Stadtviertel neben dem Hauptbahnhof, welches 1995 fertiggestellt wurde, charakterisiert durch technoide Hochhäuser und einer orthogonal angeordneten Parkanlage mit Plätzen und Gehwegen. Die durch die Jahre heruntergekommenen sterilen Fassaden und die vernachlässigte, leblos gestaltete Parkanlage laden nicht sonderlich zum Verweilen ein. Dementsprechend wenig Menschen sind anzutreffen, das Stadtviertel wirkt kahl und verlassen. Eine trotz der Mitwirkung grosser Namen wie Kenzō Tange und Renzo Piano am Masterplan nicht überzeugende Stadtutopie. Nichtsdestotrotz liessen wir unsere gute Laune nicht davon beeinflussen und freuten uns auf das letzte Abendessen im Restaurant La Scialuppa. Bei unserer Ankunft im Lokal stellten wir begeistert fest, dass auch Diego Maradona in diesem Restaurant gespeist hatte.

Ausblick vom Castel Sant’Elmo: Stazione Marittima (links) und Stadtviertel Pallonetto (Mitte)

Für den Donnerstagmorgen war das archäologische Nationalmuseum (MANN) eingeplant. Es ist in Kombination mit den Ausgrabungen in Pompeji ein wichtiger Mosaikstein für Kulturinteressierte. Das Museum ist sehr empfehlenswert! Es sind originale Fresken, unzählige weitere kostbare Objekte sowie ein historisches Stadtmodell ausgestellt. Der Besuch des archäologischen Museums war ein würdiger Abschluss der Reise, bevor wir uns mit vielen neuen Eindrücken von einer aussergewöhnlichen Stadt – bezüglich ihrer reichen Kultur, den lebensfrohen und herzlichen Menschen und der Begeisterung für Maradona – auf den Rückweg in die Schweiz machten.

Die Reise traten wir mit einem zwiespältigen Gefühl an, denn es gab nur positive oder negative Meinungen zur Stadt Neapel. Wir beide gehören klar zu den Napoli-Fans!

Tipps:

Webseite 3.0: Genau hinschauhen – um etwas zu sehen!

2015 habe ich meine Webseite zusammen mit Aldo von Skouhus & Bombelli ein erstes Mal, seit sie im Jahr 2005 online ging, von Grund auf überarbeitet, siehe auch Post: Webseite 2.0 vom 24. Juni 2015. Weitere kleinere Anpassungen sind nach dem ersten grossen Update kontinuierlich in die bestehende Seite integriert worden, wie die zweite Spaltenbreite der Desktop-Version, siehe auch Post: Webseite 2.1 vom 18. Mai 2017 – ein kleines grosses Update! Oder die übersichtlichere Referenzen-Seite mit Projekt-Bildern, welche im Jahr 2018 ergänzt wurde.

Ansicht fluide Website (Desktop), 1000–1400 Pixel, welche neu stufenlos aufgezogen werden kann. Weiter können auch die Tablet- und Mobilversion dynamisch (Text und Bild), vergrössert und verkleinert werden bis zu einer minimalen Breite von 320 Pixel (Mobile).

Mit dem Architekturblog – ArchitekturCumulus – habe ich 2007 begonnen. Anfänglich waren die Posts kurz und knapp. In den letzten Jahren haben sich daraus teilweise magazinähnliche Beiträge entwickelt. Mit Texten, Plänen, Bildern und Links nutze ich die vielfältigen Möglichkeiten, welche das Web bietet, um Ideen und Gedanken präsentieren zu können. In den 15 Jahren «ArchitekturCumulus» ist einiges an Beiträgen zusammengekommen, über 230 insgesamt. Einige davon sind immer wieder Thema bei Architekturinteressierten und werden entsprechend oft aufgerufen.

Mit farbigen Links habe ich beim Post: Kopenhagen Architektur-Selfie 🙂 im Jahr 2017 begonnen, um der Idee des Architektur-Selfies grafisch mehr Ausdruck zu geben! Bis dahin waren alle Links grau – Less is more – sowohl in den Posts als auch in der Webseiten-Navigation. Die Idee der Farbe Grau für die Navigation sowie für die Links einzusetzen, wurde für das Webseitenupdate 2023 fallengelassen. Zugunsten von Form follows function! Neu ist die Webseiten-Navigation in Beige gehalten. Eine zurückhaltende Farbe, die sich trotzdem gut vom übrigen Text in Schwarz unterscheidet. Die «ArchitekturCumulus» Links im Post sind jetzt über alle Posts seit Beginn im Jahr 2007 ebenfalls in einer Farbe, die entweder zu den Bildern, zum Ort im Text oder zur Idee des Textes passen. Die Farben für die Navigation & Links machen das Benutzen der Webseite einfacher. Das Grau der Navigation & Links war auf den verspiegelten oder verschmutzten Touch-Bildschirmen nicht immer gut vom übrigen schwarzen Text zu unterscheiden. Ebenso ist die auf den Mobilgeräten oft schwach eingestellte Helligkeit ein zusätzlicher Grund, der Navigation und den Links eine Farbe zu geben.

Die Webseite ist seit 2015 in drei Device-Gruppen aufgeteilt. Mobile, Tablet und Desktop. Die Seite ist neu fluid. Das heisst, dass sie bis auf eine Breite von 1400 Pixel stufenlos aufgezogen werden kann, inklusive dynamischer Textgrösse. Die Bildbreiten und die Schriften passen sich automatisch an. Das Framework dahinter ist weiterhin Bootstrap. Darüber hinaus wurde Wordpress auf Version 6.2 aktualisiert und sämtliche Inhalte werden auf den neuen Wordpress-Gutenberg-Editor übertragen, der ein einfacheres Bearbeiten der Seiten im Backend ermöglicht. Das Update wirkt sich auch positiv auf die Sicherheit sowie die Performance der Webseite aus.

Alle Pläne und Bilder können in einer Inline-Galerie geöffnet werden. Heisst also, dass sie sich in der Galerie bildschirmfüllend darstellen lassen. Durch Berühren und Anklicken kann nach vorn oder hinten geblättert werden. Damit Bildschirmgrössen von 27 Zoll und mehr bezüglich Darstellungsqualität verlustfrei bespielt werden können, braucht es genügend grosse Pläne und Fotos in der Mediadatenbank der Webseite. Ich hatte mich im Jahr 2015 entschieden alle Pläne und Bilder in der Grösse von 4000 Pixel und 72 dpi neu abzuspeichern. Rückblickend war es eine weitsichtige Entscheidung, da die heutigen Internet-Geschwindigkeiten solche Dateigrössen zulassen und es so das Betrachten speziell von Plänen auf einem grossen Bildschirm in einem neuen Fenster sehr komfortabel macht.

Dem Betrachter der Website 3.0 fällt bis auf die farbigen Links, den Fluiden-Webseitenbreiten und den Bildern und Plänen, welche in einer Galerie geöffnet werden können, nicht viel auf – obwohl es technisch von Grund auf eine neue Webseite ist – welche «Pixelgenau» von Aldo umgesetzt wurde. So sollte es sein, wenn ein Webseiten-Layout mit einer schlüssigen Grundidee weiterentwickelt wird.

Open Door Hochparterre Apéro

Gerne laden wir vom Hochparterre der Amstutzstrasse 3a in Kriens – Orgwerk, Merlo Video, Schnieper Architekten, Tonart und Vovox – Freunde, Geschäftspartner und Nachbarn zum Open Door Hochparterre Apéro ein:

Freitag, 16. Juni 2023 ab 16:00 Uhr.

Wir geben einen Einblick in unsere spannende Arbeitswelt, welche von der Büroorganisation über Audio- & Videotechnik bis zur Architektur reicht.

Anmeldung erwünscht:
anmeldung@opendoor-hochparterre-apero.ch

Napoli Architektur-Selfie 🙂

Das Format «Architektur-Selfie» war auch auf unserem diesjährigen Büroausflug Ende März ein wichtiger Bestandteil jeder Gebäudebesichtigung. Neben der reichen Architekturgeschichte, welche einem in Napoli auf Schritt und Tritt verfolgt, hat mich die Maradona-Euphorie nachhaltig beeindruckt – ich bin seit 45 Jahren ein grosser Argentinien-Fussball-Fan!

Maradona und der SSC Napoli haben uns auf unserer Stadtwanderung über 90 km in 4 Tagen an allen Ecken und Enden begleitet, in Form von Wandbildern und Souvenir-Artikel. Wir besichtigten auch das Stadion Diego Armando Maradona im Stadtteil Fuorigrotta, wo der SSC Napoli spielt, sowie den Pilgerort Piazzetta Maradona im spanischen Viertel der Stadt. Der i-Punkt der ganzen Euphorie war, dass bereits viele Strassen und Gassen hellblauweiss geschmückt wurden. Der SSC Napoli hatte zur Zeit unserer Büroreise 17 Punkte Vorsprung auf Lazio Rom, was sehr auf eine bevorstehende Meisterfeier des SSC Napoli hindeutete (SRF Rendez-vous vom 19. April 2023: 33 Jahre nach Maradona – Neapel auf Meisterkurs). Der «Scudetto» ging letztmals 1990 in den Süden Italiens, als Diego Armando Maradona noch für die «Gli Azzurri» spielte – heute am Donnerstag, 4. Mai, ist es wieder so weit – siehe auch NZZ vom 29. April 2023 «Napoli – eine Stadt spielt sich frei» und NZZ am Sonntag vom 30. April 2023 «Endlich, das blaue Wunder!»

Die Architektur-Selfie Fotos sind in chronologischer Reihenfolge angeordnet, vom Sonntag 26. bis Mittwoch 29. März 2023.

Duomo di Napoli, 1309 | Museo d’Arte Contemporanea Donna Regina, (MADRE), Architekt Álvaro Siza 2005
Palazzo dello Spagnolo, Architekt Ferdinando Sanfelice, 1738 | Museo Archeologico Nazionale, 1615 (Gebäude)
Pompeji, ab 7. Jahrhundert v. Chr. – Ausbruch Vesuvs 79 n. Chr. | Triennale 1940, Cubo d’Oro, Architekten M. Zanetti, L. Racheli , P. Z. Milillo
Triennale 1940, Teatro Mediterraneo, Architekt L. Piccinato – Fiat Panda | Clinica Mediterranea, Architekt S. Giametta, 1952 – Fiat Panda …
Residential Building Riviera Chiaia, Architekt Amedeo and Lorenzo d‘Albora, 1960 | Palazzo Mannajuolo, Architekt Giulio U. Arata, 1911
Castel Sant’Elmo, ab 1329 | Quartieri Spagnoli – Piazzetta Maradon, «Maradona-Selfie»
Mixed-Use Building in Ponte di Tappia, Architekt Raffaello Salvatori, 1963 | Palazzo delle Poste, Architekten G. Vaccaro & G. Franzi, 1936
Uffici Finanziari e Avvocatura di Stato, Architekt M. Canino 1937 | Galleria Umberto, Architekten E. Rocco, A. Curri, E. di Mauro, 1890
Gebäude am Piazza Municipio, Architekt Marcello Canino, 1953 | Stazione Marittima, Cesare Bazzani, 1936
INPS Hauptgebäude, Architekt Renato A. De Martino, 1959 | Napoli Centro Direzionale, Masterplan Kenzō Tange, 1995 – Torri ENEL 122 Meter

Tipps:

Grafik Uhr!

Seit Ende 2022 bin ich Besitzer und Träger der Apple Watch Ultra. Neben den vielen Messmöglichkeiten, welche die Uhr bietet, hat mich schnell das neue 49 mm grosse Display (410 x 502 Pixel / 338 Pixel per inch / 2.000 Nits max. Helligkeit) fasziniert. Die Möglichkeit, Fotos als Ziffernblatt zu verwenden, bewog mich als Argentinien-Fan mit Beginn der Fussball-WM, den AFA-Badge als JPEG-Bild auf die Uhr zu laden. Den Badge habe ich zuvor im ArchiCAD vektorisiert.

Das Ergebnis hat mich beeindruckt und so habe ich begonnen, abstrahierte Fassaden von Einfamilienhäusern, welche ich gebaut habe – Optiker Lungern, Meyer-Berni Vals, Sonderegger Rieden, Haus «Sunnerain» – auf die Uhr zu spielen. Bis ich den passenden Abstraktionsgrad und die passenden Strichstärken für die Fassaden herausgefiltert hatte, waren doch einige Versuche nötig … Die Zeitanzeige, der Wochentag und das Datum rechts oben im Zusammenspiel mit den Fassaden unten mittig als Serie im gleichen Massstab auf schwarzem Hintergrund, eine neue Dimension der Architektur-Darstellung am Handgelenk!

In einem weiteren Schritt hatte ich es mit Grafiken wie der ukrainischen Nationalflagge, dem eigenen Firmennamen und mit Kundenlogos versucht. Auch das funktionierte prima, wenn auch nicht beim ersten Anlauf. Die Lage der Logos in Verbindung mit den unteren beiden viertel Rundungen des Uhren-Displays musste herausgefunden werden. Nach einigen Testversuchen habe ich nun das passende Uhren-Display zur entsprechenden Sitzung.

Es gibt mannigfaltig Möglichkeiten, die Uhr zu bespielen und so probierte ich die Silhouette des BMW i3 aus. Siehe ArchitekturCumulus Post vom 1. November 2022 «Der BMW i3: Die 1. Elektroauto Ikone?». Es brauchte etliche Versuche, um das richtige Mass an Abstraktion im Zusammenspiel mit den passenden Strichstärken zu finden.

Die «knochenscharfen» Fotoaufnahmen der Apple Watch Ultra – mit den unterschiedlichen Grafik-Displays hat Franz J. Venzin für diesen Post geschossen. Es war faszinierend zu sehen, welcher Aufwand hinter einer professionellen Uhren-Fotoaufnahme steckt. Franz ist ein renommierter Uhrenfotograf, welcher unter anderem für Breitling, Hautlence, H. Moser & Cie. und TAG Heuer arbeitet.

Architekturstudium: 3. Semester – Modul Werkstatt Basic

In meinem 3. Semester des Architekturstudiums besuchte ich das Erweiterungsmodul «Werkstatt Basic». In diesem Modul geht es in erster Linie um die Aneignung der Grundkenntnisse des Modellbaus.

Markiert die Lage meiner Brücke und links davon die Isla Casti.

Nach der theoretischen Einführung anhand verschiedener Beispiele, begannen wir auch schon mit unseren eigenen Modellen. Die Aufgabenstellung ist jedes Semester anders. Im Herbstsemester 2022 lautete die Aufgabe, eine Fussgängerbrücke zu bauen, welche die Isla Casti in Flims GR mit der gegenüberliegenden Seite der Rheinschlucht in Versam GR verbindet. Bei dem Modellbau der Brücke und dem damit verbundenen Landschaftsmodell lag der Fokus entsprechend dem Modulinhalt auf dem handwerklichen Können.

Mein Brückenmodell im Massstab 1:100.

Dies gab uns Studierenden die Möglichkeit, verschiedene Techniken des Modellbaus, Materialien und Vorgehensweisen auszuprobieren, um für den Bau der kommenden Modelle gewappnet zu sein. Diese neuen Erkenntnisse werde ich im Frühlingssemester gut gebrauchen können, da bereits der nächste Entwurf ansteht.

Tipps: